Operations heute und morgen, Teil 3: Virtualisierung und Containerisierung

Seite 4: Fazit

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Wie so oft kommt es also bei der Auswahl der richtigen Technik auf die konkreten Anforderungen an. Genau wie es weiterhin sinnvolle Szenarien für den Betrieb von Anwendungen auf "echter" Hardware gibt, können virtuelle Maschinen, Container oder eine Hybridlösung aus beiden je nach Anforderung die beste Wahl sein.

Container können ihre Stärken nur optimal ausspielen, wenn die darin laufende Software mitspielt und sich darauf versteht, dynamisch verteilt in einem Cluster betrieben zu werden. Grundlegende Themen wie persistente Daten, Logging und Monitoring von Containern müssen überdacht und teils neu entwickelt werden. Sind diese Voraussetzungen gegeben, glänzen Container durch niedrigen Overhead und leichte Portierbarkeit.

Virtuelle Maschinen bieten stärkere Isolierung, eine breitere Plattformbasis (sie sind nicht auf Linux-Anwendungen beschränkt) und stellen keine besonderen Anforderungen an die in ihnen laufende Software. Hinzu kommt, dass die Werkzeuge zum Management und zur Provisionierung allein aufgrund des zeitlichen Vorsprungs deutlich weiter entwickelt sind als solche für Container.

Container und virtuelle Maschinen werden parallel existieren. Die Verteilung der Anteile wird sich im Laufe der Zeit wahrscheinlich zugunsten der Container verschieben, doch sie als Konkurrenten zu betrachten, ergibt nur wenig Sinn und wird beiden Techniken nicht gerecht. Container und sie umgebende Techniken stellen eher eine willkommene Erweiterung der Toolchain dar, mit dem Softwareentwickler und Infrastrukturspezialisten gemeinsam – Stichwort DevOps – die Systeme von heute fit für morgen machen.

Daniel Schneller
beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit dem Entwurf und der Umsetzung komplexer Software- und Datenbanksysteme und ist unter anderem Autor des "MySQL Admin Cookbook". Er leitet derzeit bei der CenterDevice GmbH den Bereich Mobile Development.

Dr. Lukas Pustina
hat langjährige Erfahrung in der Entwicklung und dem Betrieb von verteilten Systemen. Er hat dabei stets ein Auge auf neue Techniken in diesem Umfeld. Zurzeit arbeitet er als Leiter des Bereichs Infrastruktur bei der CenterDevice GmbH an der Realisierung einer hochskalierbaren Cloud-Software.
(ane)