SSD im Mac nachrüsten: Vorteile und Vorbereitung auf den Einbau (Teil 1)

Seite 5: Trim für SSD aktivieren und Daten löschen

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Eine Eigenheit von SSDs ist, dass sie nur in vollständig leere und zuvor gelöschte Zellen schreiben können, während es bei einer rotierenden Festplatte reicht, einen Bereich als zum Überschreiben bereit zu markieren. Der Trim-Befehl meldet dem Controller, welche Zellen frei von benötigten Inhalten sind. Er kann sie dann in Zeiten ohne Zugriff frisch für den nächsten Schreibvorgang machen.

macOS unterstützt mit seinem Trim-Kommando von Haus aus nur die eigenen SSDs, die in den Systeminformationen als Apple-SSDs angezeigt werden. Software wie der Trim-Enabler von Cindori haben bis Version 2.2 das System glauben lassen, eine SSD stamme von Apple. Ab OS X 10.10 Yosemite hat das dann nicht mehr ohne Weiteres funktioniert. Der Nutzer musste zur Installation das von Apple aus Sicherheitsgründen eingeführte Kernel-Signing deaktivieren; zum Teil startete das System nach dem Aufspielen nicht mehr.

Trim Enabler aktiviert Trim auf Dritt-SSDs – auch in macOS Sierra.

(Bild: Entwickler)

Inzwischen bedient sich Oskar Groth, der Programmierer von Trim-Enabler, einer anderen Methode, die auch mit OS X 10.10, 10.11 und macOS 10.12 Sierra sicher funktioniert und ab 10.7 läuft. Die Software lässt sich kostenlos benutzen, für die erweiterten Funktionen werden 10 US-Dollar fällig.

Apple selbst hat mit OS X 10.10.4 eine Möglichkeit eingeführt, per Terminal-Kommando und auf eigenes Risiko den Trim-Befehl auf Fremd-Medien anzuwenden, bietet dafür aber keinerlei Support. Dazu gibt man dort

sudo trimforce enable

und sein Admin-Passwort ein. Anschließend können Sie nach einem Neustart in den Systeminformationen unter SATA bei „Trim-Unterstützung“ ein „Ja“ sehen. Bei uns funktioniert dieses Verfahren seit Jahren völlig problemlos.

SSDs funktionieren aber auch ohne Trim über Monate und Jahre klaglos, da die interne Garbage Collection dafür sorgt, dass laufend leere Zellen bereit stehen, indem sie im Hintergrund Daten umsortiert. Auf Dauer kann sich aber die Schreibgeschwindigkeit verlangsamen, insbesondere nach dem sehr häufigen Schreiben kleiner Blöcke.

Wenn Sie eine SSD (oder einen damit ausgerüsteten Mac) verkaufen, lassen sich die Daten davon mit erheblichem Aufwand auch nach dem Löschen und Überschreiben im Festplatten-Dienstprogramm von übelmeinenden Zeitgenossen möglicherweise noch in Teilen auslesen. Wer das verhindern will, muss das ATA-Kommando Secure Erase bemühen. Es erteilt dem Controller den Befehl, alle Daten zu verwerfen. macOS beherrscht es jedoch nicht. Für den Secure Erase müssen Sie mit Linux oder DOS booten und ein entsprechendes Utility wie GParted anwerfen (siehe Mac & i Heft 6, Seite 146). Unser Tipp: SSDs mit sensiblen Daten vor dem Verkauf in einem Windows-PC löschen oder behalten.