iPhone geht aus: Akkuproblem auch bei iPhone 6/6 Plus und 6s Plus

Seite 3: Was betroffene iPhone-Nutzer tun können

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Auch iPhone 6 und iPhone 6 Plus können sich plötzlich ausschalten.

(Bild: dpa, Vincent Jannink)

Wenden Sie sich in jedem Fall zunächst an Apple, an den Support im Internet oder an einen Apple Store. Erst, wenn der Druck steigt, besteht eine Chance, dass das Unternehmen reagiert.

Davon abgesehen bietet Apple natürlich grundsätzlich an, einen iPhone-Akku auch außerhalb der Garantie auszutauschen, das kostet knapp 80 Euro. Fragen Sie gezielt danach. Apple kann das jedoch bei Geräten ablehnen, deren Display beschädigt ist oder die verbogen sind.

Unabhängig davon können Sie sich derzeit lediglich mit drei Workarounds behelfen:

1. Manchmal kann es helfen, den Einschaltknopf viele Male wiederholt zu drücken. In einigen Fällen schaltet sich das iPhone dann doch wieder ein und arbeitet danach weiter. Auch ein Aufwärmen in der Hosentasche soll unter Umständen helfen, wie Leser in Kommentaren angemerkt haben.

2. Sicherer ist, das iPhone in einer Akkuhülle zu verwenden oder stets einen externen Akku-Pack mitzuführen: Mit der darüber eingespeisten Energie lässt sich das iPhone nach dem unerwarteten Abschalten gleich wieder starten. Ist der iPhone-Akku komplett geladen oder weitestgehend voll, kommt es zudem nur selten zum eigenständigen Herunterfahren. Dies tritt oft erst auf, wenn der Ladestand unter rund 80 Prozent sinkt.

3. Sie können natürlich auch den Akku selbst tauschen oder den Austausch bei einer freien Reparaturwerkstatt in Auftrag geben. Dadurch verlieren Sie allerdings die Garantie und anschließend lehnt Apple jegliche (auch bezahlte) Reparatur des iPhone ab. Deshalb sollten Sie das nur in Erwägung ziehen, wenn Sie für Ihr Gerät bereits keine Gewährleistung mehr in Anspruch nehmen können. Der Kostenpunkt liegt hier gewöhnlich zwischen 50 und 70 Euro; es werden allerdings keine Originalteile verwendet. Dazu kommt, dass es bei den freien Werkstätten durchaus schwarze Schafe gibt, die bei der Reparatur pfuschen, wie sich in einem Test von Mac & i herausgestellt hat. Sie sollten sich daher erst informieren, etwa Bewertungen im Internet lesen, ehe Sie ein Gerät zur Reparatur in Auftrag geben.

Besonders ärgerlich: Ein neuer Akku ist nicht automatisch ein Garant dafür, dass das Problem nicht mehr auftritt. Mehrere Nutzer, die ihr iPhone 6s im vergangenen Winter von Apple tauschen ließen, litten beim Austauschgerät unter dem gleichen Symptom.

Dass Apple fast ein Jahr gebraucht hat, um ein Akku-Austauschprogramm einzurichten, ist unschön – von der inzwischen herrschenden Akku-Knappheit und den entsprechenden Wartezeiten ganz abgesehen. Umso ärgerlicher, dass das Tauschprogramm nur spezifische Modelle des iPhone 6s abdeckt, statt gleich auch iPhone 6s Plus, iPhone 6 und iPhone 6 Plus zu berücksichtigen – allesamt Smartphones, für die Käufer über 700 Euro ausgegeben haben, für den 5,5-Zöller schnell auch über 1000 Euro.

Da Apple in der Vergangenheit häufiger Reparatur- und Austauschprogramme anbot, nachdem vermehrt Beschwerden bekannt wurden, besteht die gewisse Hoffnung, dass das Unternehmen auch in diesem Fall nachgibt – falls nicht doch noch ein iOS-Update das Problem aus der Welt schaffen kann. (lbe)