Geschäfte ohne Grenzen

Welche Methoden Online-Händler vorrangig nutzen, um Kunden im Ausland zu gewinnen, zeigt eine aktuelle Studie.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Wer seine Waren online anbietet, hat den Vorteil, dass er damit Kunden in aller Welt erreichen kann. Die Chance der Internationalisierung wird von der Mehrheit der deutschen Online-Händler auch tatsächlich genutzt, wie eine aktuelle Umfrage (PDF) des E-Commerce-Leitfaden-Teams zeigt.

53 Prozent der Händler verkaufen laut den Ergebnissen ihre Waren und Dienstleistungen heute bereits aktiv ins Ausland. 24 Prozent streben solche Umsätze nicht aktiv an, nehmen entsprechende Aufträge aber gerne an. 11 Prozent haben noch keine Erfahrung mit dem Verkauf ihrer Waren ins Ausland, planen aber in Zukunft einen entsprechenden Ausbau ihrer Services. 10 Prozent sind nicht international tätig und lehnen entsprechende Anfragen bewusst ab.

Um die internationale Kundschaft auf sich aufmerksam zu machen, setzen die Anbieter vor allem auf Suchmaschinen-Optimierung (SEO, 28 Prozent) und Suchmaschinen-Werbung (SEA, 21 Prozent). 10 Prozent versuchen über den Eintrag auf internationalen Preisvergleichs-Websites Kunden zu gewinnen. Genausoviele haben einen Newsletter-Versand speziell für ausländische Kunden eingerichtet. Sieben Prozent werben mit einem Gütesiegel, sechs Prozent werben gezielt mit Bannern auf ausländischen Websites. Kundenzulauf durch Anzeigen in Zeitschriften und Zeitungen erhoffen sich fünf Prozent. Ein geringer Teil setzt auf Newsletter von ausländischen Partnern. Nur sechs Prozent haben keine besonderen Maßnahmen für die Kundengewinnung im Ausland vorgesehen.

Bei der Internationalisierung des Online-Handels stellen rechtliche Unsicherheiten die größte Hürde dar, wie 66 Prozent der Befragten beklagen. 40 Prozent kämpfen mit Schwierigkeiten beim Angebot eines Kundenservices in der jeweiligen Sprache. 39 Prozent berichten von Unsicherheiten bei der Zahlungsabwicklung und 35 Prozent empfinden das Versandthema als sehr aufwendig. Genauso viele fürchten Probleme bei der Geltendmachung offener Forderungen. Etwa ein Drittel scheut vor dem Aufwand, den die Übersetzung der Website und des Artikelabgebots mit sich bringt und bemängelt mangelnde Informationen über die ausländischen Märkte. Kulturelle Besonderheiten oder gar eine starke lokale Konkurrenz fürchten hingegen nur acht Prozent der Online-Händler.

Nach dem Begriff „Sepa“ gefragt, wussten 95 Prozent der Händler, dass sich dahinter die „Single Euro Payments Area“ verbirgt, der einheitliche europäische Zahlungsverkehrsraum. Drei Prozent der Befragten hielten „Sepa“ für eine indische Gottheit, jeweils ein Prozent für eine spezielle Einsatzverpflegung der Bundeswehr oder eine seltene Schmetterlingsart. Doch auch die Händler, die mit dem Begriff etwas anfangen konnten, haben Aufklärungsbedarf: 40 Prozent haben nach eigener Aussage nur eine relativ vage Vorstellung davon, welche Auswirkungen die Sepa auf ihr eigenes Unternehmen hat. (gs)
(masi)