Lieber Weihnachtskarten statt Wein

Wer seine Geschäftspartner mit einem Geschenk erfreuen möchte, sollte lieber Zeit statt Geld investieren. Wir verraten Ihnen, was gut ankommt.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Wer hätte das gedacht: Teure Geschenke kommen bei Geschäftspartnern nicht gut an, jedenfalls nicht beim Management. Wer von einem Dienstleister oder Kunden ein Präsent im Wert von mehr als 20 Euro bekommt, hat Bedenken, es anzunehmen. Das ist eines der Ergebnisse des 24. LAB Managerpanels, für das im Auftrag der internationalen Personalberatung LAB & Company bundesweit 531 Führungskräfte befragt wurden.

So sagte nur ein Viertel der Befragten, dass auch teure Geschenke willkommen sind und bedenkenlos angenommen werden. Mehr als die Hälfte hält solche Gaben jedoch für unpassend. Entweder werden die Sachen dann unter den eigenen Mitarbeitern verteilt bzw. verlost oder sogar an den Absender zurückgeschickt.

Wer seinen Geschäftspartner beeindrucken will, sollte also nicht zu tief in die Tasche greifen, denn das Investment zahlt sich nicht aus. Besser ist es, Zeit in die Kundenpflege zu investieren und eine Weihnachtskarte zu schreiben. Die sollte dann allerdings mehr beinhalten, als nur die Unterschrift des Absenders. So gaben 86 Prozent der Befragten an, dass sie sich ganz besonders über persönliche Weihnachtspost freuen. Wer eine schöne Karte auswählt und individuelle Grüße verfasst, kann also nichts falsch machen.

Auf Platz 2 folgen mit 28 Prozent – und damit weit hinter der persönlichen Weihnachtskarte – Unternehmensspenden an einen sozialen Zweck. 27 Prozent der Manager freuen sich über originelle Werbegeschenke. Auf Platz 4 der Beliebtheitsskala folgen die so gern verschickten Weine und Spirituosen. Nur 18 Prozent freuen sich auch über neutrale Grußkarten. Nur sechs Prozent empfinden per E-Mail verschickte Weihnachtskarten als passend.

Fazit: Das perfekte Weihnachtsgeschenk für Geschäftspartner ist eine individuelle und handgeschriebene Weihnachtskarte, die neben dem persönlichen Gruß auch eine Spendenankündigung beinhaltet.

Immerhin: Die Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass es auch anderen Menschen genauso geht wie ihnen. 73 Prozent verschicken deshalb persönlich verfasste Karten zu Weihnachten – allerdings nicht an jeden. Jeder Zweite greift auch gerne zu einer neutralen Karte und unterschreibt, 16 Prozent minimieren den Aufwand sogar noch weiter und verschicken die beim Empfänger nicht besonders beliebten Online-Karten.

Persönliche Botschaft – wie geht das?

Aber was tun, wenn man gerne persönliche Karten verschicken möchte, doch keine Ahnung hat, was man genau schreiben soll? Wir haben ein paar Tipps für Sie zusammengestellt.

1. Individuell muss es sein

Wenn Sie nicht gerade in einem Großkonzern arbeiten und die Firmenleitung Sie quasi zwingt die Massenware mit Firmenlogo zu benutzen, dann sollten Sie lieber individuelle Weihnachtskarten raussuchen. Wenn Sie (bzw. Ihre Assistentin) Zeit in die Suche nach einer schönen Karte investieren, ist das bereits ein Zeichen von Wertschätzung und Respekt. Und genau diese Botschaft wollen Sie doch verschicken, oder?

2. Handschriftliche Grüße

Zumindest für die wichtigsten und persönlichsten Geschäftskontakte sollte es eine handschriftliche Botschaft sein. Gerade weil heute kaum noch jemand Briefe oder Karten per Hand schreibt. Jeder von uns weiß, dass das mehr Zeit und Mühe kostet – gerade das macht diese Karte ja so wertvoll. Schöner Nebeneffekt: Eine individuelle Karte mit einem handschriftlichen Gruß ist schon die halbe Miete, da müssen Sie sich bei der Grußbotschaft nicht mehr ganz so arg anstrengen. Aber Vorsicht! Geben Sie sich beim Schreiben bitte Mühe! Wenn Sie die Sätze schlampig auf's Papier werfen, könnte dies als Zeichen mangelnden Respekts betrachtet werden.

3. Je besser der Kontakt, desto persönlicher die Grüße

Sie müssen beim Grußtext die Welt nicht neu erfinden, sollten aber auf die Nuancen achten. Die Regel ist eigentlich ganz einfach: Je besser Sie jemanden kennen, desto persönlicher und "wärmer" darf es werden. Ist der Geschäftspartner eher der kühle Typ, der auch beim Small-Talk kein privates Wort über sich verliert, sollten Sie entsprechende Kommentare auch in der Weihnachtskarte vermeiden. "Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen Ihnen und Ihren Mitarbeitern ein frohes Weihnachtsfest" oder ähnlich neutrale Formulierungen sind hier angebracht. Natürlich auch der Ausblick auf die Zukunft: Sagen Sie, dass Sie sich auf die Zusammenarbeit im neuen Jahr freuen. Hatte man sich mehr zu sagen, darf es persönlicher werden, in dem man z.B. auch den Angehörigen viel Glück und Gesundheit im neuen Jahr wünscht. Allerdings bitte nur, wenn Sie auch wissen, dass es tatsächlich Angehörige gibt bzw. diese sich guter Gesundheit erfreuen. Wenn der Geschäftspartner z.B. gerade den Verlust eines Familienmitglieds hinnehmen musste, alleine ist oder mitten in einer Scheidungsschlacht steckt, könnte eine eigentlich nett gemeinte Formulierung sonst als Unverschämtheit empfunden werden. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)