Mit Zertifizierungen gegen den Fachkräftemangel

Wer Fachkräfte sucht, sollte in der Stellenausschreibung die Zertifizierungen des Unternehmens angeben. Diese erhöhen die Attraktivität und die Glaubwürdigkeit des möglichen Arbeitgebers. Das hat eine aktuelle Untersuchung ergeben.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Arbeitssuchende Akademiker zwischen 21 und 45 Jahren vertrauen "zertifizierten" Unternehmen besonders stark. Wie eine Studie des internationalen Researchunternehmens CRF Institute ergeben hat, verstärkt eine Zertifizierung das positive Image eines Arbeitgebers. Bei dem Test sollten 451 Akademiker anhand von Stellenausschreibungen den Eindruck der potentiellen Arbeitgeber bewerten.

Das Ergebnis: Prämierte Unternehmen werden als attraktiver wahrgenommen. Auch deren Marktanteil sowie die Karrierechancen im jeweiligen Unternehmen werden als höher eingeschätzt. So glaubten 61 Prozent der Befragten an gute Aufstiegschancen im Unternehmen, wenn in der Stellenausschreibung eine Zertifizierung angegeben war. Verwies das Unternehmen nicht auf solche Auszeichnungen, glaubt auch nur noch 45 Prozent der "Bewerber" an gute Aufstiegschancen in der Firma. Zudem wurden die zertifizierten Unternehmen häufiger als "ein Arbeitgeber mit einer persönlichen Unternehmenskultur" wahrgenommen.

48 Prozent der Befragten gingen bei einer Jobbeschreibung mit Zertifizierung davon aus, dass dieses Unternehmen eine hohe Vergütung bietet. Nur 38 Prozent schrieben dies den Firmen zu, die auf eine Zertifizierung in der Stellenbeschreibung verzichtet hatten. Auch beim Thema "unvoreingenommen und objektiv" schnitten die prämierten Firmen deutlich besser ab.

Tatsächlich sagen Zertifizierungen nun nicht das geringste über die Unternehmenskultur oder das Gehaltsniveau der Firma aus. Sie scheinen Fachkräfte aber dennoch nachhaltig zu beeindrucken. Auch wenn es sich um eine eher psychologische Wirkung handelt, so bieten Zertifizierungen doch einen klaren Vorteil im Kampf um Fachkräfte. Insofern lohnt sich die Investition in die Fortbildung der eigenen Mitarbeiter doppelt: zum einen werden Mitarbeiter qualifiziert und durch die Weiterbildungsmöglichkeit auch ans Unternehmen gebunden, zum anderen lockt dieses Know-how neue Talente an. Ein Aspekt, den viele Unternehmen noch immer unterschätzen. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)