Tretminen im Lebenslauf und wie man sie umgeht

Der Lebenslauf ist Ihr Verkaufsprospekt. Also hören Sie auf, die Schwächen des "Produkts" zu betonen und fangen Sie endlich an, die Vorteile zu verkaufen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Es gibt hunderte, ja vielleich sogar tausende Bücher, die einem erzählen wollen, wie der perfekte Lebenslauf auszusehen hat. "In Wirklichkeit gibt es keine festen Regeln für einen Lebenslauf", erklärt die Münchener Karriereberaterin Madeleine Leitner. Sie meint, dass solche Bücher den Bewerbern oft eher schaden als nützen: "zumal alle paar Monate eine neue Mode von den Ratgebern erfunden wird, damit ihre Bücher verkauft werden".

Wer also eine "perfekte Bewerbung" abliefern will (das schafft man ohnehin nicht), sollte diese Bücher in die Ecke schmeißen und sich bei der Gestaltung seiner Bewerbung lieber mit den folgenden Themen beschäftigen.

Kariereberaterin Madeleine Leitner: Machen Sie Ihre eigenen Regeln für den Lebenslauf und setzen Sie sich in Szene!

(Bild: Leitner)

Das Ziel eines Lebenslaufs ist es, einen Termin für ein Vorstellungsgespräch zu bekommen. Konkret geht es also darum, den sichtenden Personalchef es mit Hilfe der Unterlagen so zu begeistern, dass er Interesse an dem Bewerber hat. Fragen Sie sich also bei jedem Punkt, den Sie in Ihren Lebenslauf aufnehmen wollen: Ist das etwas, was mir zu einem Vorstellungsgespräch verhilft? Madeleine Leitner rät: "Um Ihre Überlebenschancen bei der Vorauswahl zu erhöhen, sollten Sie zunächst die Strategie verfolgen, keinen Anlass dafür zu bieten, aussortiert zu werden. Analysieren Sie, wo aus Sicht des Unternehmens die Tretminen in Ihrem Lebenslauf liegen." Denn ein guter Lebenslauf führt zu einem Vorstellungsgespräch, ein schlechter führt dazu, dass sie aussortiert werden.

Denn auf eine Stelle bewerben sich manchmal hunderte von Arbeitssuchenden. Die Personalentscheider versuchen, daraus die besten herauszufiltern. Wobei "die Besten" nicht unbedingt diejenigen sind, die wirklich gut ins Team oder auf diese Position passen würden, sondern die, die die Standards der Personalchefs am Besten erfüllen. Wer den falschen Abschluss, viele Wechsel oder längere Auszeiten im Lebenslauf hat, fliegt gnadenlos raus. Also. "Lassen Sie möglichst alles weg, was Irritationen erzeugen könnte", rät Madeleine Leitner. "Setzen Sie stattdessen lieber auf Informationen, die Ihnen zum Bewerbungsgespräch verhelfen können. Manche Tatsachen können Sie nicht verändern, aber mehr oder weniger geschickt darstellen." Hier hilft auch die Psychologie des Lesers: Gehen Sie bei Ihren Erfolgen ins Detail und halten Sie sich mit Schwachpunkten inhaltlich nur kurz auf, so lenken Sie die Aufmerksamkeit des Lesers auf Ihre Vorzüge und nicht auf Ihre Schwächen.

Auch den ersten Eindruck sollte man nicht unterschätzen: Daher ist Eigen-PR im ersten Teil der Bewerbung das Wichtigste. Auch sollten die Erfolge als erstes ins Auge springen. Wie gesagt: es gibt keine festen Regeln für einen Lebenslauf. Also machen Sie Ihre eigenen und setzen Sie sich erfolgreich in Szene! (masi)