Mitarbeiterbefragung zahlt sich aus

Angestellte, die in Mitarbeiterbefragungen regelmäßig ihre Meinung sagen dürfen, sind zufriedener und loyaler. Ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Mitarbeiter wünschen sich einen Chef, der ihr Engagement zur Kenntnis nimmt und würdigt und sie möchten auch gerne in Entscheidungen und Prozesse eingebunden werden. Gelingt es dem Unternehmen, das umzusetzen, sind die Mitarbeiter deutlich zufriedener und loyaler als in anderen Unternehmen. Das haben schon zahlreiche Studien und Umfragen gezeigt. Aber wie bekommt man diesen Spagat zwischen Mitspracherecht und klarer Führung hin? Ganz einfach: mit Hilfe von Mitarbeiterbefragungen.

So hat eine aktuelle Kienbaum-Studie zu Trends bei Mitarbeiterbefragungen gezeigt, dass es sich für Unternehmen auszahlt, den Mitarbeitern ein offenes Ohr zu schenken. Vorausgesetzt, die Wünsche und Meinungen landen anschließend nicht im Papierkorb – jedenfalls nicht alle. Laut der Kienbaum-Studie wurden in fast allen Unternehmen, die solche Befragungen durchführen, auf Basis der Ergebnisse tatsächlich auch Veränderungen angestoßen. Die Ergebnisse wurden von den Mitarbeitern dann auch überwiegend positiv bewertet. Je klarer die Geschäftsführung den Handlungsempfehlungen ihrer Mitarbeiter folgt, desto positiver anschließend die Stimmung in der Belegschaft.

58 Prozent der dazu befragten Personalverantwortlichen sahen positive Auswirkungen auf die Fluktuation, 56 Prozent registrieren einen Aufschwung bei Arbeitszufriedenheit und Unternehmenskultur. Besonders positiv reagierten die Mitarbeiter auf Veränderungen, die von ihnen selbst angestoßen wurden. Aber auch andere Punkte wurden milde aufgenommen, wenn man die Mitarbeiter zuvor nach ihren Ansichten dazu befragt hatte.

Wie die Kienbaum-Studie weiter zeigt, ist nicht unbedingt die Umsetzung der Ergebnisse ausschlaggebend, sondern vor allem die Tatsache, dass überhaupt gefragt wird: So bemängeln mit 34 Prozent die Mitarbeiter, in deren Unternehmen keine Befragung durchgeführt wird, am häufigsten den "fehlenden Einsatz der Geschäftsführung". In den Firmen, in denen es einmal im Jahr eine Befragung gibt, ist das Gegenteil der Fall: Hier wird das Engagement der Geschäftsführung als am stärksten wahrgenommen.

Am häufigsten (81 Prozent) geht es bei Mitarbeiterbefragungen um Konzepte zur Verbesserung des Betriebsklimas. Darauf folgt das Commitment (67 Prozent), das die Verbundenheit mit dem Unternehmen sichern soll. Erst an dritter Stelle geht es um die Verbesserung des Mitarbeiter-Engagements. 58 Prozent der Firmen lassen solche Umfragen übrigens von externen Partnern durchführen, um so dem Wunsch nach Anonymität nachzukommen. Der Rest setzt auf die interne Variante. Die verbessert die interne Kommunikation und ist auch deutlich billiger. (masi)