Bewerbungsschlamperei auf beiden Seiten

Vom 1. bis zum 31. Dezember 2009 verraten Meinungsführer aus der Wirtschaft den heise resale-Lesern Tag für Tag, mit welchen Konjunkturerwartungen, Gewinnerwartungen, Wachstumserwartungen, Umsatzerwartungen, Glückserwartungen, Absatzerwartungen, Karriereerwartungen, Markterwartungen, Heilserwartungen, Preiserwartungen, Nachfrageerwartungen der IT-Channel im neuen Jahr 2010 rechnen kann.

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Peter Thorn, Geschäftsführer, implements GmbH

(Bild: Implements)

Die ganz tollen IT-Spezialisten mit besonderen Kenntnissen sind immer begehrt und werden auch im Jahr 2010 begehrt sein. Doch der "Fachkräftemangel" bezieht sich ja nicht nur auf die Topkräfte. Denn nicht immer ist der High Potential für den IT-Support nötig, oft täte es auch die "normale IT-Kraft", die "nur" eine bestimmte Programmiersprache beherrscht und gute Netzwerkkenntnisse vorweisen kann oder gar der Berufseinsteiger mit fundierter Grundausbildung. Und die sind doch gerade in Krisenzeiten zuhauf auf der Suche nach dem Job. Doch finden Job-Sucher und Job-Anbieter nur schwer zueinander. Wenn es nicht klappt, dürfen sich ruhig beide Seiten an die eigene Nase fassen.

Geändert hat sich auch in Zeiten eines Fachkräftemangels an der schlechten Qualität des Bewerbungsmanagement in Unternehmen nichts. Nach wie vor bescheren ungenaue Stellenausschreibungen den Personalabteilungen eine selbst verschuldete Flut an Profilen, deren Sichtung und Bearbeitung viel Zeit- und Personalaufwand erfordert. Und trotzdem ist das Ergebnis der Suche oft nicht zufriedenstellend und bringt den richtigen Mitarbeiter ins Haus.

Aber auch die Bewerber selbst lernen wenig dazu. Nur einige machen sich offenbar die Mühe, die Beschreibung der erwünschten Skills des Stellenanbieters genau zu studieren. Unvollständige und schlampige Profile und Bewerbungen gehören ebenso zum Alltag der Personalchefs und -vermittler wie ungenaue und lückenhafte Beschreibungen von Projekten, Erfahrungen, Kenntnisstand. Das erschwert diesen die qualitative Einschätzung der Bewerber und macht schlechte Laune. Es sollte sich herumgesprochen haben: Die Zeiten, da die Berufsbezeichnung "Softwareentwickler" oder "IT-Spezialist" bei der Bewerbung allein bereits eine Stelle und ein adäquates Einkommen sicherte, sind lange vorbei.

So lange von beiden Seiten – Unternehmen und Bewerbern – kein Umdenken erfolgt, wird sich auch 2010 der Fachkräftemangel als Top-Thema in den Schlagzeilen halten. Hier kann nur ein gezieltes Bewerbermanagement und eine sorgfältige Auseinandersetzung der Jobsuchenden mit der Bewerbung abhelfen. Übrigens ist gerade die Krise eine wunderbare Chance, besonders qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen...

Peter Thorn
Geschäftsführer, implements GmbH
IT-Personalvermittlung und T-Personalleasing

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Vom 1. bis zum 31. Dezember 2009 verraten Meinungsführer aus der Wirtschaft den heise resale-Lesern Tag für Tag, mit welchen Konjunkturerwartungen, Gewinnerwartungen, Wachstumserwartungen, Umsatzerwartungen, Glückserwartungen, Absatzerwartungen, Karriereerwartungen, Markterwartungen, Heilserwartungen, Preiserwartungen, Nachfrageerwartungen der IT-Channel im neuen Jahr 2010 rechnen kann.

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