Warum manche Bewerber den besseren Eindruck hinterlassen

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Nirgendwo sind die Folgen größer als im Vorstellungsgespräch. Doch wer die Fehler kennt, kann sie vermeiden.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Sie glauben, dass es nur auf das Know-how eines Bewerbers ankommt? Theoretisch sollte es so sein, doch wir alle wissen, dass es in der Praxis abläuft. Und selbst wenn sich der Arbeitgeber wirklich um Neutralität hinsichtlich der vor ihm sitzenden Person bemüht: spätestens, wenn zwei Bewerber die gleiche Qualifikation haben, wird er doch den nehmen, der ihm sympathischer ist.

Aber welche Signale sind es, die wir unbewusst aussenden und die uns die Chance auf den Traumjob versauen können? Das Stellenportal CareerBuilder hat dazu 547 Führungskräfte in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Schweden befragt.

Der größte körpersprachliche Fehler, den man in einem Vorstellungsgespräch demzufolge machen kann, ist die falsche Blickrichtung. 60 Prozent der Führungskräfte finden Kandidaten merkwürdig, die nicht in der Lage sind, Blickkontakt mit dem Gesprächspartner zu halten. 50 Prozent lehnen Bewerber ab, wenn diese schon zur Begrüßung mit schwachem Händedruck mangelndes Durchsetzungsvermögen signalisieren. Arme vor der Brust verschränken ist bekanntlich ein Zeichen von innerer Abwehr bzw. Abneigung. Auch wenn viele Experten sagen, dass dies auch ein reiner Schutzreflex sein kann und nicht unbedingt bedeutet, dass man den Gegenüber ablehnt, finden 35 Prozent der Befragten diese Geste unmöglich. Wer unruhig auf dem Stuhl herumrutscht macht einen nervösen Eindruck. Dass der Bewerber in dieser Situation gestresst ist, sollte eigentlich nicht überraschen. Trotzdem fallen Sie damit bei 34 Prozent der Befragten durch.

Eine schlechte Haltung (34 Prozent), die Unfähigkeit im Bewerbungsgespräch zu Lächeln (32 Prozent), mit den Haaren spielen oder sich ins Gesicht fassen (22 Prozent), mit etwas auf dem Tisch spielen (21 Prozent), ein zu starker Händedruck (14 Prozent) und zu viele Gesten (12 Prozent) machen ebenfalls keinen guten Eindruck.

Die Arbeitgeber wurden auch gefragt, welche anderen Faktoren sie zur Entscheidung für einen Kandidaten heranziehen. Die Frage war insbesondere auf die Situation ausgerichtet, in der sich zwei gleich gut qualifizierte Bewerber gegenüberstehen. Die Befragten gaben an, dass sie dann den Kandidaten wählen würden, der zwei Sprachen spricht (51 Prozent), sich ehrenamtlich engagiert (40 Prozent), den besseren Sinn für Humor hat (33 Prozent), sich mehr mit sozialen Medien beschäftigt (25 Prozent), körperlich fitter ist (22 Prozent), besser gekleidet ist (22 Prozent) und sich mehr mit dem aktuellen Weltgeschehen und Populärkultur auskennt (18 Prozent). (masi)