Was Arbeitsplätze besonders attraktiv macht

Ob ein Arbeitsplatz als attraktiv bewertet wird, hängt nicht von der eigentlichen Tätigkeit ab. Geld und Anerkennung sind viel wichtiger.

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Von
  • Marzena Sicking

Was will der Mitarbeiter wirklich? Diese Frage ist in Studien und Umfragen eine Art Dauerbrenner. Auch der Arbeitsklima-Index des Personal-Management-Spezialisten Job AG geht ihr seit 2008 regelmäßig nach. In der aktuellen repräsentativen Umfrage, die vom Marktforschungsinstitut tns emnid durchgeführt wurde, wollten die Analysten unter anderem wissen, was einem Arbeitsplatz in den Augen der Mitarbeiter eine besondere Attraktivität verleiht.

Ergebnis: Geld und Zuneigung vom Chef. Für 70 Prozent der Angestellten ist eine angemessene Bezahlung der Gradmesser für die Attraktivität einer Stelle. 56 Prozent nannten die "Wertschätzung der geleisteten Arbeit". 47 Prozent finden einen Arbeitsplatz besonders attraktiv, wenn er von Selbständigkeit und Selbstbestimmung gekennzeichnet wird. Mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, guten Sozialleistungen und Weiterbildungsangeboten kann man rund 30 Prozent der Mitarbeiter für sich gewinnen.

Mit anderen Worten: Weiterbildung und flexible Arbeitszeiten nützen nicht viel, wenn die Bezahlung in den Augen des Mitarbeiters nicht stimmt.

Die meisten Arbeitgeber müssen sich allerdings keine Sorgen machen, denn die Angestellten lieben ihren Job. Das besagt jedenfalls eine Umfrage des Jobportals StepStone. Demnach arbeiten die meisten Arbeitnehmer sehr gerne für ihren aktuellen Chef. Gut drei Viertel der Fach- und Führungskräfte gaben sogar an, dass sie ihren aktuellen Job wirklich lieben. 61 Prozent glauben, dass diese Begeisterung sie auch besonders erfolgreich macht. Im internationalen Vergleich liegen die Deutschen damit allerdings nur im Mittelfeld: Im Schnitt "lieben" nämlich vier von fünf Europäern bzw. 80 Prozent ihren Job. An der Spitze liegen dabei die Niederländer und die Skandinavier.

Wenn man die Umfrage aus einer anderen Perspektive betrachtet, bedeuten die Ergebnisse außerdem, dass etwa 30 Prozent der Leitenden ihre Arbeit nicht besonders schätzen und ihr mit entsprechend wenig Elan nachgehen.

Aufschluss darüber, wie sich diese Angestellten ihre Zukunft vorstellen, gibt wiederum die repräsentative Umfrage der GfK, die im Auftrag der Firma Amway durchgeführt wurde. Hier gaben 27 Prozent der befragten Deutschen an, dass sie gut auf den nörgeligen Chef verzichten und sich den Schritt in die Selbstständigkeit gut vorstellen können. Der Wert ist im Vergleich zum Vorjahresergebnis gestiegen.

Doch was bedeutet das eigentlich alles für einen Arbeitgeber? Wenn man sich die Menge der Umfragen zur Befindlichkeit der Arbeitnehmer ansieht, wohl vor allem eins: ein Verbot, während der Arbeitszeit an solchen Erhebungen teilzunehmen, dürfte die Effizienz der Mitarbeiter auch schon deutlich steigern. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)