Zehn Tipps für eine erfolgreiche Präsentation

Es sind oft die Details, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Das gilt insbesondere auch für Präsentationen, denn ob Sie Ihre Zuhörer fesseln können, hat meist wenig mit dem Inhalt zu tun. "Kleinigkeiten-Coach" Thomas Schlayer verrät, was einen guten Vortrag ausmacht.

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Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Marzena Sicking
Inhaltsverzeichnis

Für viele gehört das Präsentieren im Berufsleben einfach dazu. Andere tun sich dagegen sehr schwer, wenn sie vor Kollegen oder Kunden einen Vortrag halten sollen. Dabei sind es meistens nur Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, ob die Präsentation beim "Publikum" ankommt oder durchfällt, ob man als Vortragender souverän oder nervös rüberkommt. Kleinigkeiten-Coach Thomas Schlayer hat zusammengefasst, auf welche Details man in der Vorbereitung und bei der Präsentation selbst unbedingt achten sollte, damit der Vortrag garantiert ein großer Erfolg wird.

Die Art und Weise, wie jemand spricht ist wesentlich wichtiger für die Rednerbeurteilung als der Inhalt. Die meisten Vortragenden machen den Fehler, dass sie sich in erster Linie über das "Was" Gedanken machen. Ein Profi weiß, dass der Inhalt eine wichtige Voraussetzung für eine gute Präsentation ist.

Aber: Die Art und Weise, wie der Vortrag konzipiert und gehalten wird, entscheidet letztendlich über das Gesamturteil. Sie können noch so gute Inhalte haben – wenn das "Wie" nicht stimmt, wird es sicher keine großartige Präsentation. Profis planen daher emotionaler: Wie schaffe ich es, mein Publikum durch Kreativität zu begeistern? Wie kann ich das Thema so erklären, dass meine Zuhörer staunen werden? Setzen Sie mehr auf Emotionalität und Sie werden andere begeistern!

Thomas Schlayer arbeitet als Kleinigkeitencoach und Kommunikationstrainer. Er ist seit über 15 Jahren auf die Feinheiten und Möglichkeiten der Kommunikation spezialisiert und als Deutschlands erster Kleinigkeitencoach sowie Experte für "innere und äußere" Kommunikation. Mit seiner "Fortbildungsinsel" bietet Schlayer außerdem verschiedene Semiare und eine einzigartige Trainingsgarantie an: er sichert den Seminarteilnehmern Spaß, spielerisches lernen und nur Wissen, das sofort im Alltag umsetzbar ist, zu. Thomas Schlayer ist außerdem IHK-geprüfter Ausbilder sowie Buchautor und hält etwa 100 Seminare pro Jahr.

Die einfache Regel lautet: Je fauler Ihr Zuhörer sein kann, umso lieber hat er Sie! Setzen Sie damit auf einfache und klare Strukturen und erleichtern Sie Ihrem Publikum, Ihnen zu folgen. Weisen Sie gerne auch vorab auf diese Struktur hin und erklären Sie gleich zu Beginn, welches Thema in welchem Umfang erläutert wird. Zuhörer schätzen es sehr, wenn sie genau wissen, was auf sie zukommt.

Durch aktives Gliedern helfen Sie Ihrem Publikum damit beim Verarbeiten des Gehörten. Beispiel: "Meine Präsentation dauert eine knappe halbe Stunde und ist in drei Bereiche gegliedert. Erst einmal reden wir über die Idee, dann über die Umsetzung und drittens werde ich Ihnen einen groben Zeitplan vorstellen. Für jeden Bereich nehme ich mir maximal zehn Minuten Zeit."

Eine weitere und einfache Möglichkeit das Zuhören zu vereinfachen, ist das aktive Arbeiten mit Beispielen und Vergleichen. Je mehr Sie auf diese "Lernhilfen" setzen, desto nachvollziehbarer werden Ihre Aussagen und Argumente. Beispiele bieten sich fast immer an und sollten im Idealfall auch einfach zu verstehende, sprachliche Bilder sein.

Mit einer Aussage wie "die Menge entspricht einer voll eingelassenen Badewanne" helfen Sie Ihrem Publikum, sich z. B. Literangaben einfacher zu merken. Beispiele machen Ihre Aussagen zudem lebendiger. Nachdem viele Redner auf diese Kleinigkeit verzichten, haben Sie eine einfache Möglichkeit, besser als andere zu referieren!

Eine der häufigsten Aussagen über eine vorbildliche Präsentation ist "es hat großen Spaß gemacht, zuzuhören!". Damit sind Spaß und Freude besonders wichtige Kriterien eines gelungenen Vortrags. Nutzen Sie dieses Phänomen und schaffen Sie immer wieder angemessene Spaßmomente!

Die meisten Redner neigen dazu, ausschließlich auf Seriosität zu setzen oder gar nicht darüber nachzudenken, welche Macht unterhaltende Elemente haben. Es geht nicht darum, dass Sie einen Witz an den anderen reihen sollen. Setzen Sie mehr auf unterhaltsame Elemente und Ihr Publikum wird es Ihnen danken. Alles, was Freude macht, gefällt uns eben einfach besser!

Wenn Sie für Ihre Präsentation eine Stunde Zeit haben, dann seien Sie nach 50 Minuten fertig! Wenn Sie nur zehn Minuten für Ihre Präsentation bekommen, dann schließen Sie bereits zwei Minuten früher! Zuhörer sind in wirklich jeder Situation dankbar dafür, wenn es nicht so lange dauert, wie angekündigt.

Wer früher fertig ist, sammelt Punkte. Wer (auch nur etwas) länger spricht als angekündigt, setzt sich einem hohen Risiko aus. Menschen mögen es nicht, wenn ihnen Zeit gestohlen wird. Und die Statistik zeigt: Braucht ein Redner auch nur fünf Minuten länger, als angekündigt, steigt die Unzufriedenheit im Publikum deutlich...

Kreativität steht bei der Rednerbeurteilung ebenfalls ganz oben. Wer das Unerwartbare einbaut, bleibt besser in Erinnerung. Wer Zuhörer beeindruckt, weil er es anders macht als seine Kollegen, erntet viel Lob. Damit können Sie auch mit diesem Tipp schnell und einfach mehr erreichen.

Hinterfragen Sie schon bei der Vorbereitung das Erwartbare: Was würden alle an meiner Stelle machen? Was habe ich bei so einem Vortrag schon oft gehört? Und dann denken Sie einen Schritt weiter: Was könnte ich dann tun oder sagen, um mich sehr kreativ zu zeigen? Mit welcher Idee kann ich für eine kleine Überraschung sorgen, über die mein Publikum spricht? Seien Sie kreativer als andere und machen Sie damit Ihren Vortrag zu etwas Besonderem!

Sehr viele Menschen haben spürbare Redeangst. Damit ist auch der Vortrag oder die Präsentation im Kollegenkreis schnell eine Herausforderung, die stark belastet. Leider entwickeln dann viele Redner die Idee, sich hinter aufwändigen Powerpointfolien oder starkem Medieneinsatz "zu verstecken". Ein toller Vortrag setzt voraus, dass in erster Linie der Referent durch eine starke Rhetorik im Mittelpunkt steht.

Medien setzen Profis immer nur ergänzend ein. Nutzen Sie daher Medien (wie z. B. eine PPT-Präsentation oder Folien) stark reduziert und sorgen Sie lieber durch regelmäßiges Training für weniger Anspannung und Redestress. Wer bei einem 15-minütigen Vortrag mit einer blinkenden Präsentation, zwei Filmen und drei Flipcharttafeln auf seine Zuhörer wartet, hat meist schon verloren...

Die regelmäßige Seminararbeit bestätigt immer wieder: Vorträge werden zwar gerne sehr ausführlich und detailverliebt vorbereitet – mehrmalige Proben gehören aber nicht zum Alltag eines Redners. Gerade wenn Sie sich noch nicht so sicher fühlen, sind das Training und der Probelauf eines Vortrags eine wichtige Säule für Ihren Präsentationserfolg!

Nehmen Sie sich die Zeit, präsentieren Sie Ihr Projekt schon vorab zweimal Ihren Freunden. Sprechen Sie Ihr Skript mehrmals laut durch. Stoppen Sie die Zeit und checken Sie mehrmals die Technik. Jedes Training, jede Probe, jede Korrektur macht Sie sicherer. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Erst das, was vertraut wirkt, kommt uns schneller einfacher vor!

Sehr viele Vortragende nutzen die wichtige Zeit im Vorfeld einer Präsentation leider für skeptische Gedanken. Mit Überlegungen wie "das wird hart, da habe ich bestimmt mehrere Hänger" stehen sich Menschen leider selbst im Weg. Kurz zum Hintergrund: Das, was Sie denken, bestimmt Ihre Gefühlswelt. Und Ihre Emotionen beeinflussen Ihre Ausstrahlung, Ihre Sprache und auch Ihr Selbstvertrauen.

Wer sich schon im Vorfeld vor Augen hält, dass er scheitern könnte, schwächt sich enorm. Wer den Erfolg fixiert, wer daran glaubt, es gut zu können, schafft sich eine deutlich bessere Basis für eine gelungene Präsentation. Denken Sie konstruktiver und Sie werden es besser machen!

Eine tolle Präsentation endet mit maximalem Service. Die Regel lautet: Der letzte Eindruck bleibt! Profis nutzen das Ende Ihres Vortrags für Serviceaspekte. Fassen Sie die wichtigsten Inhalte nochmals zusammen! Platzieren Sie einen abschließenden Appell zum Schluss Ihrer Präsentation. Punkten Sie mit einem großartigen Handout oder einem finalen 3-Punkte-Plan.

Service heißt Bequemlichkeit für Ihre Zuhörer. Und wenn Sie Ihrem Publikum diesen Service am Ende Ihres Auftritts bieten, werden Sie einfach besser in Erinnerung bleiben. Denken Sie daran: Mit diesem Tipp machen Sie etwas, was kaum ein Redner tut – Sie bieten etwas Besonderes und damit unterscheiden Sie sich von sehr vielen anderen Kolleginnen und Kollegen! (Marzena Sicking) / (map)
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