Wie Kleinigkeiten unser Leben maßgeblich beeinflussen

Wer Erfolg haben will, muss dafür keine großen Schritte bzw. Umbrüche wagen. Meistens genügt es schon, an ausgewählten Kleinigkeiten zu feilen, um "Großes" zu bewirken – sagt jedenfalls Thomas Schlayer, Deutschlands erster "Kleinigkeiten-Coach".

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Von
  • Marzena Sicking
Inhaltsverzeichnis

Wer Erfolg haben will, muss dafür keine großen Schritte bzw. Umbrüche wagen. Meistens genügt es schon, an ausgewählten Kleinigkeiten zu feilen, um "Großes" zu bewirken – sagt jedenfalls Thomas Schlayer, Deutschlands erster "Kleinigkeiten-Coach".

Thomas Schlayer ist Deutschlands erster "Kleinigkeitencoach" sowie Experte für innere und äußere Kommunikation. Schlayer begann seinen Werdegang als Radiojournalist und Medienmarketingfachwirt BAW, ist außerdem IHK geprüfter Ausbilder. Heute arbeitet er als Unternehmer, Berater, Mentor, Coach, Trainer und Autor und ist seit mehr als 15 Jahren auf die Feinheiten der Rhetorik spezialisiert. Kontakt und weitere Informationen.

Thomas Schlayer: Ich analysiere schon seit vielen Jahren, welche Kriterien Menschen zu Profis machen. Das Erstaunliche daran: Besonders sichere Menschen, tolle Redner und starke Persönlichkeiten unterscheiden sich nur in ein paar entscheidenden Details von der durchschnittlichen Masse. Die Kombination von ausgewählten Kleinigkeiten macht den Unterschied. Und genau diese Kleinigkeiten sind zentrales Thema meiner Seminare und Trainings und unterscheiden mich damit von vielen anderen Trainern.

Thomas Schlayer: Die äußere Kommunikation ist das, was die meisten Menschen unter Kommunikation verstehen: Das Reden mit oder vor anderen. Der Bereich der inneren Kommunikation ist die Welt der Gedanken und Selbstgespräche. Was viele nicht wissen ist, dass dieser Bereich wesentlich prägender ist als das alltägliche Reden mit anderen. Wir denken den ganzen Tag und entscheiden damit auch grundlegend über unser Kommunikationspotenzial. Denn unsere innere Kommunikation bestimmt die äußere Kommunikation.

Thomas Schlayer: Richtig! Sicheres Vortragen, starkes Argumentieren und eine lebendige Sprache setzen voraus, dass ich auch richtig denke. Zum Beispiel: Wenn ich mir vor einer wichtigen Präsentation denke "Oh Gott, das kann ich nicht, da werde ich bestimmt wieder rot", dann wird dieser Gedanke mit einem negativen Vorzeichen auch sofort zu einem negativen Gefühl in mir. Ich fühle mich damit schlecht, unsicher und bin unzufrieden.

Und es geht noch weiter, denn die Regel lautet: Das, was ich fühle, strahle ich auch aus. Damit wirke ich auf andere auch spürbar unsicher. Außerdem bestimmen unsere Gefühle auch unser Sprachpotenzial. Mit solch destruktiven Gedanken benutze ich automatisch auch negative Worte und stehe mir leider selbst im Weg.

Thomas Schlayer: Meine Botschaft ist einfach und sofort umsetzbar: Denken Sie konstruktiver! Wer besser denkt, fühlt sich besser und hat es damit auch definitiv einfacher. Ein konstruktiver Gedanke könnte in diesem Fall sein "Ja, mit jeder Präsentation die ich halte, werde ich jeweils ein wenig routinierter und sicherer". Durch solche Gedanken, die jetzt ein positives Vorzeichen haben, wird meine innere Kommunikation deutlich verbessert. Das strahle ich auch aus und das ist auch hörbar.

Thomas Schlayer: Gerne! Die erste Empfehlung, die auch meine Seminarteilnehmer sehr gerne hören, lautet: Das WIE ist in der Kommunikation wichtiger als das WAS! Wer das für sich erkannt hat, kann und wird schnell wirkungsvoller reden. Natürlich ist der sprachliche Inhalt wichtig. Ein Profi hat nun mal auch eine Botschaft und weiß, was er zu sagen hat. Aber: Die Art und Weise, wie er das tut, entscheidet über seine Wirkung. War der Vortrag unterhaltsam? War die Struktur einfach und nachvollziehbar? Diese Kriterien sind in erster Instanz relevanter als der Inhalt. Ein Profi kann noch so gute Inhalte bieten – macht das Zuhören keinen Spaß, verliert er wichtige Punkte!

Der zweite Tipp: Hören Sie auf zu jammern. Die Regel lautet: Wer jammert, ist unattraktiv. Ganz einfach. Hören Sie sich selbst und anderen einfach mal genauer zu. Es wird viel zu viel gejammert. Besonders attraktiv wirken Menschen, die das nicht tun. Wer sich einen Großteil seiner täglichen und kritischen Aussagen verkneifen kann, wird sich langsam aber sicher ein Image erarbeiten, das andere Menschen anzieht.

Thomas Schlayer: Der größte Fehler, den die meisten Bewerber machen, ist die Austauschbarkeit. Bei der wichtigen Frage "Was sind denn Ihre Stärken?" antworten nahezu alle Menschen gerne mit Schlagworten, wie zum Beispiel: Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Organisationstalent, etc. Meine Meinung dazu ist eindeutig. Das wird von Bewerbern heutzutage erwartet! Außerdem behaupten das neun von zehn Bewerbern. Diese Menschen sind damit vergleichbar und austauschbar. Die Chance: Wirkliche Stärken sind Dinge, die Sie von anderen unterscheiden. Zum Beispiel: Peter war mit 22 schon in einer Führungsposition. Oder: Kerstin besucht fünf Seminare pro Jahr. Je einzigartiger Sie sich hier darstellen, umso eher werden Sie gebraucht!

Buchtipp: "Täglich mehr Erfolg durch Kleinigkeiten" von Thomas Schlayer: Das ideale Buch für alle, die täglich einen Schritt nach vorne kommen möchten. Tipps und Tricks für Ihr Leben plus Tagebuchteil.

Thomas Schlayer: Aktuell sind bereits drei Bücher verfügbar, ein weiteres ist in Arbeit. Immer wieder bestätigen mir die Leser, dass sie die Alltagstauglichkeit und die zum Teil witzigen Beispiele stark motivieren, an sich zu arbeiten. Ich bin stolz darauf, dass wir mit diesen Services Lösungen anbieten, die andere eben nicht haben!

Thomas Schlayer: Oh, da gibt es viele Kleinigkeiten, die ich für mich erkannt und geändert habe. Ein entscheidender Moment war für mich das Erkennen der inneren Kommunikation. Seitdem ich bewusst wahrnehme, was und wie ich denke, konnte ich gezielt umdenken. Und mittlerweile habe ich nicht nur mehr Erfolg – ich habe auch ein einfacheres Leben und unterm Strich viel mehr Spaß im Alltag. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)