E-Books lesen ohne Reader: Fünf Apps im Test

Wer E-Books lesen möchte, muss nicht unbedingt einen Reader kaufen. E-Books lassen sich auch bequem auf dem Handy lesen. Wir haben fünf beliebte Apps getestet.

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Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Daniel Augustin
Inhaltsverzeichnis

E-Books kann man auch ohne teuren E-Reader lesen. Dafür gibt es zahlreiche Apps für Smartphones und Tablets. Da das Angebot vielfältig und teilweise auch unübersichtlich ist, haben wir fünf der beliebtesten E-Book-Apps getestet.

Die Apps sind Amazon Kindle, Google Play Bücher, Kobo, Legimi und Skoobe. Jede der fünf Apps ist sowohl für iOS als auch Android erhältlich und enthält einen eigenen Shop, beziehungsweise Katalog, aus dem verschiedene E-Books herunterladbar sind.

Alles rund um E-Books und E-Book-Reader

Welche App die größte Auswahl an Büchern bietet, welches Abo sich für Vielleser eignet und welche App länger lädt als andere, erfahren Sie im Video.

Lest ihr lieber analog oder digital? Jedes Jahr nutzen mehr Leser die Vorteile von E-Books: Sie sparen Ressourcen, sind oft günstiger und ihr könnt Tausende davon auf einem Gerät dabeihaben.

Viele Leser nutzen die speziell dafür entwickelten Reader wie Kindle, Tolino oder Ähnliche. Ihr könnt E-Books aber auch in Apps für Smartphone oder Tablet lesen und spart euch damit das zusätzliche Gerät.

Da die Auswahl für E-Book-Apps für Smartphone und Tablet groß ist und unübersichtlich sein kann, haben wir fünf der beliebtesten für euch getestet. Die fünf E-Book-Apps, die wir euch jetzt zeigen, sind alle sowohl für iOS als auch für Android verfügbar und bieten jeweils einen eigenen Katalog mit Büchern an. Für manche Apps gibt es auch eine Variante für PC oder Mac, wir konzentrieren uns hier aber jeweils auf die mobile Version. Die Standardfunktionen eines Readers findet ihr in jeder der Apps. Zum Beispiel Absätze markieren, Lesezeichen setzen und Wörter nachschlagen. Wo die einzelnen Programme ihre Stärken und Schwächen haben, erfahrt ihr jetzt.

Wir starten direkt mit der bestbewerteten der fünf E-Book-Apps im Google Play Store: die Amazon Kindle App. Die App bietet eine große Auswahl im Shop und habt ihr bereits ein Amazon-Konto, benötigt ihr keinen neuen Zugang von einem weiteren Anbieter. Die Oberfläche des Shops ist der von Amazon recht ähnlich und dürfte Kunden daher schnell vertraut vorkommen.

Amazon Kindle bietet auch zahlreiche kostenlose Bücher an. Vor allem die Auswahl an Klassikern von Goethe, Shakespeare, Lessing und weiteren ist enorm. Für die Nutzung der Kindle-App benötigt ihr theoretisch kein Abo, sondern könnt Bücher einzeln kaufen. Hier bietet Amazon häufig wechselnde Aktionen, wie das “Kindle-Angebot des Tages”. Zahlreiche E-Books findet ihr hier für wenige Euro im Aktionszeitraum; oft auch bekannte Bestseller.

Ihr habt aber auch die Option auf das Abo "Kindle Unlimited", mit dem ihr für etwa zwölf Euro im Monat ausgewählte Bücher und E-Magazine unbegrenzt lesen und Hörbücher hören könnt. Nicht jedes E-Book, das ihr über die Kindle-App erwerben könnt, ist auch Teil von Kindle Unlimited. Gerade Top-Titel und Bestseller sind oft nicht in diesem Abo enthalten. Die Auswahl variiert allerdings monatlich.

Aktuell bekannte Serien, die im Kindle Unlimited-Abo enthalten sind, sind die Bücher aus dem Harry Potter-Universum und die James Bond-Reihe.

Die Bedienung der App ist durchdacht und eingängig. Jederzeit könnt ihr auf euer zuletzt geöffnetes Buch zugreifen – egal, in welchem Menü ihr gerade steckt, kommt ihr über dieses Symbol unten in der Mitte der Menüleiste immer auf einen Tipp zu eurem zuletzt geöffneten Buch.

Die Kindle App kann unter den getesteten Apps die meisten Formate verarbeiten. Welche das sind, seht ihr hier:

  • PDF (.pdf)
  • Microsoft Word (.doc, .docx)
  • HTML (.html, .htm)
  • RTF (.rtf)
  • Text (.txt)
  • Bilder (.jpg, .jpeg, .gif, .png, .bmp)
  • EPUB (.epub)

Ihr könnt auch Bücher von außerhalb der App importieren, was in unseren Tests immer gut funktioniert.

Google Play Bücher ist auf den meisten Android-Smartphones und Tablets schon vorinstalliert und daher eine sehr beliebte App. Habt ihr bereits ein Google-Konto, benötigt ihr keinen neuen Zugang anlegen, um E-Books lesen zu können.

Die Auswahl bei Google ist groß. Ihr findet sowohl Neuerscheinungen als auch zahlreiche Klassiker im Shop. Die letztgenannten sogar oft kostenlos. Bücher im Shop kauft ihr einzeln, denn es gibt kein Abo- oder Flatrate-Modell. Im Büchershop könnt ihr nach Genre suchen, die aktuellen Charts anschauen oder euch Vorschläge aufgrund eurer bisher gelesenen Bücher machen lassen. Die Preise stehen auch immer direkt in der Übersicht mit dabei.

Die App ist übersichtlich, läuft in unseren Tests flüssig und ist leicht zu bedienen.

Google Play Bücher ist kompatibel mit den Dateiformaten .epub und .pdf. Bücher im .epub- und .pdf-Format lassen sich auch aus anderen Quellen in die App importieren.

Die dritte App in unserem Test ist Kobo von Rakuten. Wie Google Play Bücher bietet auch Kobo kein Abo-Modell an. Bücher könnt ihr daher nur einzeln kaufen.

Kobo bietet eine Auswahl von mehr als 6 Millionen E-Books und Hörbüchern an. Damit übertrumpft Kobo sogar Amazon. Ein Wermutstropfen dabei: Anders als zum Beispiel bei der Kindle App können wir Klassiker wie "Faust" oder ähnliche Werke nicht kostenlos finden. In der Regel aber zu einem günstigen Preis von etwa einem Euro.

Was Kobo im Shop gut macht, ist die Darstellung der Buchinformationen. Neben Standardangaben wie Beschreibung und Bewertungen, gibt euch Kobo bei jedem Buch groß und schnell erfassbar die Seitenzahl, Wortzahl und auch ungefähre Lesezeit des Buches. Das macht Kobo in unseren Augen besser als die Mitbewerber. Allerdings ist im Shop die Ladezeit länger als bei den anderen vier Apps, bis ihr die Detailangaben eines Buches lesen könnt.

Beim Lesen mit der App ist das ähnlich. Die Oberfläche des Readers der App ist zwar simpel gehalten und leicht zu bedienen. Das Laden von Büchern oder neuen Kapiteln dauert jedoch länger als bei den anderen Apps. Auf Dauer macht sich das bemerkbar und verringert den Spaß am Leseerlebnis.

Kobo arbeitet mit den EPUB-, MOBI- und PDF-Formaten. .epub-Dateien von eurem Gerät könnt ihr ebenfalls in die App importieren.

Die nächste App in unserer Übersicht ist Legimi. Die Nutzung kostet bei einem Abonnement ohne Mindestlaufzeit 14 Euro im Monat. Damit erhaltet ihr Zugriff auf mehr als 130.000 Bücher. Darunter beospielsweise Krimis von Henning Mankell, die Buchreihe zu Doctor Who und – für die Comic-Fans unter euch – auch einige Comics aus den Universen von Marvel und DC. Es gibt auch ein Sparabo für sechs Euro. Das erlaubt euch aber nur insgesamt 300 Seiten im Monat zu lesen. Da viele Bücher länger als 300 Seiten sind, hättet ihr mit diesem Modell teils weniger als ein Buch pro Monat.

Möchtet ihr ein der Abos erst testen, steht euch eine kostenlose Testversion des Abos für sieben Tage zur Verfügung. Zugegebenermaßen eine recht kurze Testdauer, gerade im Vergleich zu den anderen Anbietern.

Eine interessante Funktion bei Legimi sind die Statistiken, die euch zeigen, wie viel ihr gelesen habt oder wie beliebt ein Buch bei den Nutzern in welchem Zeitraum war.

Ein praktisches Feature ist die Vorlesefunktion. Damit könnt ihr auch Bücher, die es nicht als Hörbuch gibt, von einer computergenerierten Stimme vorlesen lassen. Eine gute Idee – aufgrund der unangenehm klingenden Sprachausgabe aber leider nicht ganz zufriedenstellend.

Legimi kann laut eigener Angabe Bücher im .epub-, .mobi- und .pdf-Format öffnen. Externe E-Book-Dateien von unserem Gerät in Legimi zu importieren, hat leider nicht funktioniert und uns nur eine Fehlermeldung eingebracht.

Die letzte App auf der Liste ist Skoobe. Skoobe setzt auf ein reines Abo-Modell. Für 15 Euro im Monat dürft ihr so viele E-Books aus Skoobes Auswahl lesen, wie ihr möchtet. Ein Abo, das auch Hörbücher enthält, gibt es für 20 Euro im Monat. Für Vielleser kann Skoobe also eine gute Wahl sein. Mit dem Testabo könnt ihr die App 30 Tage kostenlos nutzen.

Das Sortiment bei Skoobe umfasst über 400.000 Bücher. Darunter zahlreiche Spiegel-Bestseller von Autorinnen und Autoren wie Lucinda Riley oder Charlotte Link. Skoobe bietet Werke einiger namhafter Partnerverlage an, etwa Dumont, Bastei Lübbe, Goldmann und Rowohlt. Science-Fiction-Fans finden aber beispielsweise auch eine Reihe an Star-Wars-Romanen im Angebot.

Das Design und die Oberfläche der App sind simpel und leicht verständlich. Die App bietet eine klare Struktur mit den vier Bereichen: Inspiration, Kategorien, Suche und eurem Profil mit euren Vorlieben und bisher geladenen Büchern.

Bei der Suche nach Titeln müsst ihr bei Skoobe manchmal sehr genau sein. Mit dem Suchbegriff "Goethe" findet ihr beispielsweise nicht so viele Buchergebnisse wie mit dem Suchbegriff "Johann Wolfgang von Goethe". Abgesehen davon bietet Skoobe eine breite Auswahl, sowohl von Literaturklassikern als auch Neuerscheinungen.

Der Reader läuft flüssig und ist intuitiv zu bedienen. Einen Nachteil sehen wir bei Skoobe im Nachschlagen von Wörtern. Im Unterschied zu den bisher erwähnten Apps werdet ihr hierfür auf die externen Seiten von Wikipedia oder Google geleitet. Das lösen andere Apps eleganter innerhalb des Readers.

Ein schönes Feature, das keiner der anderen Anbieter hat, ist der extra gestaltete Offline-Modus. Hier blendet Skoobe den Shop aus, wenn keine Internetverbindung besteht.

Was wir bei Skoobe vermissen, ist die Möglichkeit, E-Book-Dateien zu importieren.

Für die größte Auswahl an Titeln oder falls ihr am liebsten einzelne Bücher kauft, sind Google und Amazon wohl die besten Apps für euch. Gerade, wenn ihr bereits ein Google- oder Amazon-Konto besitzt, habt ihr hier schnell und einfach Zugriff auf zahlreiche Bücher. Nominell bietet zwar Kobo die größte Auswahl an Titeln, allerdings wird das Leseerlebnis hier des Öfteren von längeren Ladezeiten getrübt. Für Vielleser bietet Amazon mit Kindle Unlimited auch ein fair bepreistes Abo-Modell, wenn auch nur mit beschränkter Auswahl an E-Books.

Möchtet ihr gerne eine schlanke, schön designte App mit einem Monatsabo, seid aber kein Fan von Amazon, ist Skoobe vielleicht eher das Richtige für euch. Der Preis des Abos und die Auswahl stimmen und die Nutzung macht Spaß.

Habt ihr bereits eine Sammlung an E-Books, die ihr ebenfalls nutzen möchtet? Dann dürfte wiederum Amazon Kindle die Nase vorne haben. Die Einbindung funktioniert hier am einfachsten. Alternativ könnt ihr dafür auch Kobo verwenden. Hier müsst ihr kein Abo für die Nutzung der App abschließen, könnt aber .epub-Dateien importieren.

An der Stelle merken wir noch an, dass es auch Software wie zum Beispiel "Calibre" gibt, mit der ihr zahlreiche E-Book-Formate auf Kindle und Co. bringen könnt. Allerdings würde das eben den Einsatz einer zusätzlichen Software mit sich bringen.

Wie ihr seht, ist die Auswahl an E-Book Apps groß und bietet sowohl für Bücherwürmer als auch Gelegenheitsleser passende Optionen. Gerade wenn ihr zunächst testen wollt, ob das Lesen am digitalen Gerät etwas für euch ist, muss also nicht zwangsweise ein E-Book-Reader her. Auch mit Smartphone und Tablet könnt ihr ganz einfach in die Welt der E-Books eintauchen.

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(dan)