Elektroauto DS3 e-Tense Test: Edelpraline aus dem Discounter
Die Idee, ein kleines Auto hochwertig wirken zu lassen, hat einigen Charme. Im DS3 e-Tense wird sie mit einem E-Antrieb verbunden. Eine gelungene Kombination?

(Bild: Pillau)
Es gab in der Vergangenheit schon einige Versuche, kleine und gleichzeitig hochwertige Autos auf dem Markt zu platzieren. BMW ist das mit der Marke Mini gelungen, andere sind gescheitert – man denke nur an den technisch aufwendigen Audi A2. Die vom Stellantis-Konzern als nobel deklarierte Marke DS versucht es mit den Bausteinen "kleines SUV", feine Oberfläche und Elektroantrieb. Wird der DS3 e-Tense damit zum Geheimtipp? Im Test erwies er sich als interessantes Auto, dem allerdings ein Dasein abseits einer sehr kleinen Nische verwehrt bleibt.
Was ist das?
SUVs werden oft pauschal gebrandmarkt als übermotorisierte Monster, die reichlich Verkehrsfläche beanspruchen. Der DS3 e-Tense ist zwar ein SUV, von beiden Vorwürfen allerdings weit entfernt. Mit einer Länge von 4,12 m ist er kaum länger als ein Peugeot e-208, entspricht also jenem Format, was heute als Kleinwagen zählt. Das Platzangebot ist dann auch recht bescheiden. Für Menschen mit sehr langen Beinen lassen sich die Vordersitze unter Umständen nicht weit genug nach hinten rücken, und in der hintersten Position bleibt auf den Rücksitzen gewissermaßen keinerlei Beinfreiheit mehr übrig. In der höchsten Ausstattungsstufe sind die bequemen Sessel mit feinem Leder bezogen. Auf der Fahrerseite gibt es eine Massagefunktion und eine elektrische Verstellung. Entgegen dem Versprechen in der Preisliste gab es im Testwagen allerdings keine Möglichkeit, verschiedene Sitzpositionen zu speichern. Wie in nahezu allen Konzernmodellen wurden auch hier die Haken zur Befestigung von Kindersitzen tief hinter schwergängigen Mini-Reißverschlüssen versenkt. Ein solcher Entwurf kann eigentlich nur von jemandem stammen, der diese Haken nie nutzt.
Feine Oberfläche
DS müht sich um eine noble Oberfläche – erfolgreich. Der DS3 ist edel ausgekleidet, ein ähnlich großer Seat Arona wirkt im direkten Vergleich geradezu schlicht. Getrübt wurde der schmucke Glanz im Testwagen allerdings durch einen abblätternden Bezug am Armaturenbrett. Ob das auf eine Materialermüdung oder eine unsanfte Behandlung zurückzuführen ist, ließ sich nicht klären. Die Verarbeitung selbst lag ansonsten auf dem ordentlichen Niveau, das Stellantis in Fahrzeugen dieser Klasse auch bei anderen Marken bietet. Auffällig war eine leicht wellige Naht auf dem Bezug des Cockpits – vermutlich war das Absicht und soll den Eindruck von Handarbeit vermitteln.
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