Linux-Smartphone PinePhone Pro im Test

Pine64 will mit seinen Smartphones eine offene Plattform als Spielwiese für mobile Linux-Systeme schaffen. Wir haben uns das beim PinePhone Pro angesehen.

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Smartphones, auf denen ein regulärer Linux-Kernel läuft, sind noch absolute Nischenprodukte. Das liegt auch an einem Henne-Ei-Problem: Lange gab es kaum Hardware für Entwickler, um Linux-Apps an mobile Bedienoberflächen anzupassen. Und weil es nur wenig optimierte Apps gibt und die Software-Landschaft so fragmentiert ist, gibt es wenige Nutzer. Das wiederum macht die Plattform unattraktiv für Hersteller, ergo gibt es kaum Hardware.

Die Firma Pine64 versucht den Knoten zu lösen und verkauft mit dem PinePhone Pro ein Linux-Smartphone, das sich an Entwickler und Linux-Enthusiasten richtet. Für den Alltagsgebrauch sei das Gerät selbst laut Hersteller allerdings noch nicht zu empfehlen. Aktuell liefert Pine64 das PinePhone Pro mit Manjaro und der Bedienoberfläche Plasma Mobile aus, Nutzer können sich aber auch für andere Betriebssysteme entscheiden – dazu gleich mehr.

Mittelklasse-Smartphones

Die Ausstattung des PinePhone Pro ist im Vergleich zu ähnlich teuren Android-Smartphones dürftig. Im Inneren steckt der RK3399S-SoC von Rockchip. Er besteht aus zwei ARM-Cortex-A72- und vier ARM-Cortex-A53-Kernen, die mit 1,5 respektive 1 GHz takten, sowie einer Mali-T860-GPU. Das S im Chipnamen weist auf die laut Hersteller für das PinePhone Pro angepasste Variante des Chips hin. Der RK3399 (ohne S) kam bereits 2016 auf den Markt, in Geekbench 5 liegt das PinePhone Pro etwa mit einem Samsung Galaxy S7 gleichauf, das ebenfalls 2016 veröffentlicht wurde. Als Arbeitsspeicher dienen 4 GByte LPDDR4-RAM, Betriebssystem und Programme landen auf einem 128 GByte-eMMC-Modul. Nutzer können den internen Speicher mit einer MicroSD-Karte um maximal 2 TByte erweitern.

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