Objektiv-Test: Canon EF-M 55-200mm 1:4.5-6.3 IS STM

Mit dem EF-M 55-200mm stellte Canon ein erstes Telezoom für seine spiegellose Systemkamera EOS-M vor. In einem Test untersuchen wir, ob es an die Qualität der anderen Optiken des Systems anknüpfen kann.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Lesezeit: 6 Min.
Inhaltsverzeichnis

Dank seiner kompakten Bauweise passt das EF-M 55-200mm optisch gut zur EOS-M.

(Bild: Peter Nonhoff-Arps)

Die Weiterentwicklung des Canon-EOS-M-Systems läuft nur sehr schleppend voran. Man weiß nicht, ob der Hersteller es ernst meint mit seinem spiegellosen Kamerasystem oder nicht. Die EOS-M gibt es jetzt seit ziemlich genau zwei Jahren. Einen Nachfolger, die EOS-M2 mit WLAN, stellte Canon im vergangenen Jahr vor, bot diesen jedoch nur im asiatischen Raum an. Auch die Objektivpalette sieht noch spartanisch aus: eine Pancake-Festbrennweite EF-M 22mm 1:2 STM, ein Standardzoom EF-M 18-55mm 1:3.5-5.6 IS STM, ein Weitwinkelzoom EF-M 11-22mm 1:4.0-5.6 IS STM und vor kurzem stellte Canon nun mit dem EF-M 55-200mm 1:4.5-6.3 IS STM eine erste Telebrennweite vor. Bleibt zu hoffen, dass der Hersteller mit seinem spiegellosen System zur Photokina mit der Vorstellung neuer Bodys nun endlich durchstarten wird. Es wird höchste Zeit, denn zeitweise machten 2014 die verkauften Spiegellosen bereits 40 Prozent des gesamten Systemkameramarktes aus, die Verkaufzahlen bei den DSLRs bröckeln mittlerweile.

Das EF-M 55-200mm ist ebenso schlank wie das Standardzoom EF-M 18-55mm und etwa 2,5 Zentimeter länger.

(Bild: Peter Nonhoff-Arps)

Wir haben uns das aktuelle EF-M-Telezoom in die Redaktion kommen lassen, um zu sehen, welchen Weg das System nun nimmt. Zunächst fällt auf, dass sich Canon bei dieser Optik vom Metallgehäuse verabschiedet hat. Die Optik ist in Kunststoff verpackt – äußerelich kaum zu unterscheidenden von den bisherigen Optiken dieser Serie. Auch das Bajonett besteht hier nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff. Mit seinem Brennweitenbereich von 55 bis 200 Millimetern (88-320 mm KB-äquivalent) schließt es direkt an die Standardoptik (18-55 mm) an. Die Lichtstärke fällt mit f/4.5-f/6.3 eher schwach aus. Es wiegt 260 Gramm, was für einen Zoom dieser Brennweitenklasse vergleichsweise leicht ist und gut zum schlanken Kameragehäuse passt.

Bei der Handhabung gleicht es den anderen Objektiven dieser Serie. Schärfe und Zoom lassen sich dank der griffgünstigen Oberfläche leichtgängig einstellen. Auch im Telebereich gelingt das Scharfstellen gut – allerdings nur in Verbindung mit der Displaylupe und möglichst vom Stativ. Wesentlich praktischer wäre hier ein Sucher, den es bei der EOS-M leider nicht gibt – auch nicht optional.