Smart #1 Pro+ im Test: Erbe der GTI-Idee​

Schon mit dem am wenigsten kräftigen Antrieb ist der Smart #1 Pro+ sehr flott motorisiert. Dringend nachbessern muss die Marke aber die Software.

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Smart #1 Pro+

(Bild: Franz)

Lesezeit: 14 Min.
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Glaubt man einigen Gazetten und dem viel beschworenen Stammtisch, steht die Weltherrschaft der chinesischen Elektroautos unmittelbar bevor. Gewissheit gibt es bekanntermaßen bestenfalls über die Vergangenheit, die Zukunft dagegen kann nur prognostiziert werden. Dass chinesische Autos in Europa künftig eine größere Rolle als bisher spielen werden, kann jedoch als relativ gesichert angesehen werden. Autos wie der Smart #1, der sich seine technische Basis mit dem Zeekr X und dem Volvo EX30 teilt, haben gute Chancen, sich ihren Anteil zu sichern. Die Marke hat einige Baustellen zu beseitigen, doch darunter ist praktisch keine, die die Konkurrenz ruhig schlafen lassen sollte. Das zeigt der Test des Smart #1 Pro+ ziemlich eindrücklich.

Geblieben ist nur der Name: Mit der ursprünglichen Smart-Idee eines winzigen, bei Bedarf aber nobel ausstaffierten Kleinstwagens haben die neuen Modelle aus chinesischer Produktion nichts mehr gemein. Der #1 ist mit 4,27 m etwa so lang wie ein VW ID.3, was immerhin noch deutlich weniger ist als bei vielen E-SUVs. Das Platzangebot ist besser als im nur rund 10 cm kürzeren Fiat 600e. Ungenau bleibt Smart beim Kofferraumvolumen, das für den Pro+ mit 323 Litern angegeben wird, die 70 Liter unter dem nicht höhenverstellbaren Boden sind darin schon enthalten. Doch die Rückenlehne kann in zwei Positionen arretiert werden, die Bank lässt sich um 13 cm verschieben. Wird sie vorgeschoben und die Lehne in die aufrechte Position gerückt, fasst der Kofferraum 421 Liter, wie Smart auf Nachfrage mitteilt. Das sind, unter Berücksichtigung der äußeren Abmessungen, gute Werte. Gemessen haben wir 70 bis 83 cm in der Tiefe, einen Meter in der Breite und rund 37 cm zwischen Ladeboden und Abdeckung.

Der Innenraum ist modern gestaltet, wobei die Auskleidung hochwertiger ist als die Verarbeitung solide. Im Testwagen knackte es mitunter aus der Mittelarmlehne vernehmlich. Etwas mehr Seitenhalt und Beinauflage könnten sie Sitze vertragen, die abgesehen davon aber ziemlich bequem sind. Der mäßige Halt in Kurven fällt auf, weil die Fahrwerksabstimmung straff ist und der #1 auf guten Straßen locker und ohne viel Seitenneigung um Kurven fetzt. Die präzise Lenkung lässt sich in drei Stufen verstellen, doch variiert hier vor allem die Kraft, die aufgewendet werden muss. Zur knackigen Fahrwerksauslegung wünschte man sich mehr Rückmeldung. Mein Kollege Christian urteilte: "Im Konkurrenzumfeld gehört sie zu den besseren." Es bereitet Freude, den Smart zu scheuchen. Die Kehrseite ist, dass es keinen gediegenen Federungskomfort gibt. Das Auto vermeldet bis in die Sitzpolster, wie es um die Straße bestellt ist, wenngleich auf eine durchaus gekonnte Art und Weise.

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