Test: Samsung NX2000 mit 60 mm Macro

Seite 3: Bildkritik und Fazit

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Die NX2000 leistete sich in unserem Labor keine großen Patzer, was auch an unserem Testobjektiv, dem stabilisierten 60-mm-Makro von Samsung liegen dürfte. Ihr 20-Megapixel-Sensor ist allerdings laut Messwerten recht rauschanfällig – zumindest im direkten Vergleich zur Nex-5T mit ihrem 16-Megapixel-APS-C-Sensor.

Signal-Rauschverhältnis im Vergleich zwischen NX2000 und Nex-5T.

(Bild: erstellt mit Data Wrapper)

Bei ISO 100 startet die NX2000 zunächst gut mit einem Signal-Rauschverhältnis (SNR) von knapp 60. Der Visual Noise, das subjektiv wahrnehmbare Rauschen, liegt sogar bei sehr guten 0,9. Ab ISO 400 erreicht die Spiegellose dann beim SNR nicht einmal mehr die 50 – mit jeder weiteren ISO-Stufe geht es im 10er-Tempo weiter herab. Der Visual Noise bleibt hingegen immer auf einem sehr guten Niveau. Ein vermeintlicher Widerspruch, den ein Blick auf unsere Testaufnahmen aufklären kann.

Bereits bei ISO 100 wirken die Bilder leicht überschärft, was Sie besonders gut an der Jutefaser im Zentrum unserer Testszene beobachten können. Die Holzmaserung der Malpalette arbeiten Kamera und Objektiv hier noch sauber heraus. Ab ISO 400 verschwinden allerdings bereits erste Details, ab ISO 800 sind sie praktisch nicht mehr erkennbar. Konturen und kontrastreiche Kanten bleiben dabei aber fast widernatürlich hart.

NX2000: ISO-Reihe (10 Bilder)

NX2000 mit 60mm f/2.8 Macro ED OIS SSA bei f/5.6, 1/13 s, ISO 100

Dieser Trend setzt sich mit zunehmender ISO-Zahl fort. Eine starke Körnung entwickelt die NX2000 dabei nicht, vielmehr geraten die Elemente in unserer Testszene zu glatten Flächen. Tatsächlich haben wir für die NX2000 einen außergewöhnlich hohen Kurtosis-Wert ermittelt: Samsung setzt also auf eine sehr starke Rauschunterdrückung. Das begünstigt zwar die sehr guten Messwerte für den Visual Noise, geht aber deutlich zulasten von feinen Details und Strukturen im Foto, die einfach glatt und weich gerechnet werden.

ISO-Vergleich: NX2000 vs. NX20 (3 Bilder)

100-Prozent-Ausschnitt

Die NX20 ist das Spitzenmodell der spiegellosen Systemkameras von Samsung. Wir lassen sie im ISO-Vergleich gegen die NX2000 antreten. Auffällig: Die Fotos der NX2000 wirken stark überschärft, der Bildeindruck ist bei der NX20 natürlicher. oben: NX2000 mit 60mm f/2.8 Macro ED OIS SSA bei f/5.6, 1/13 s, ISO 100 unten: NX20 mit 60mm f/2.8 Macro ED OIS SSA bei f/4.5, 1/20 s, ISO 100

Bei ISO 100 erreicht die NX2000 außerdem einen Dynamikumfang von zehn Blendenstufen, damit liegt sie mit der Konkurrenz von Sony gleichauf, muss sich aber beispielsweise Fujifilms X-M1 geschlagen geben.

Wir konnten die NX2000 gemeinsam mit dem 60-mm-Makro von Samsung testen. Es reizt den Sensor der Kamera voll aus. Ihre beste Leistung zeigt die Optik bei f/5.6. Dann erreicht sie im Bildzentrum 100 Prozent und in den Ecken 99 Prozent der theoretisch möglichen Auflösung von 1824 Linienpaaren pro Bildhöhe (Lp/Bh). Auch bei Offenblende schöpft das Objektiv zumindest in der Bildmitte aus dem Vollen, in den Ecken können Fotografen ebenfalls über 90 Prozent der theoretisch möglichen Auflösung erwarten.

NX2000 mit 60mm F2.8 Macro ED OIS SSA: Blendenreihe (9 Bilder)

NX2000 mit 60mm f/2.8 Macro ED OIS SSA bei f/2.8, 1/50 s, ISO 100

Verzeichnung ist quasi nicht vorhanden, chromatische Aberration fällt ebenfalls gering aus. Allerdings schlich sich Letztere in unseren Testaufnahmen an kontrastreichen Übergängen immer wieder ein.

NX2000: Beispielbilder (11 Bilder)

NX2000 mit 60mm f/2.8 Macro ED OIS SSA bei f/8.0, 1/8 s, ISO 100

Die NX2000 ist eine Einsteiger-Spiegellose, die sich nahtlos in einen vernetzten Haushalt einbindet. Die Kamera richtet sich optisch und auch von ihrem Bedienkonzept her eher an Smartphone-Routiniers, denn an eingefleischte Fotografen. Bei Letzteren dürfte Samsung allerdings mit "i-Function" punkten, die den schnellen Zugriff auf Blende, ISO oder Belichtungskorrektur über das Objektiv ermöglicht. Die erreichte Bildqualität liegt auf hohem Niveau, leider greift Samsung doch sehr stark ins JPEG ein, was die Fotos schon bei ISO-Werten ab ISO 800 detailarm, überschärft und glatt wirken lässt.
(ssi)