Test: Sony Alpha 6000

Seite 3: Messwerte und Bildkritik

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Gemessen haben wir die Kamera bei deaktivierter Rauschunterdrückung bei hohen ISO-Werten sowie deaktiviertem Dynamik-Umfang-Optimierer. Das spiegelt sich zwar in den Messwerten wider, schadet den Testbildern aber nicht. Im Gegenteil.

Bei ISO 100 liegt das Signal-Rauschverhältnis der Kamera bei 64. Ein guter Wert. Die Nex 5T liegt hier mit knapp 60 gleichauf. Eine DSLR wie die Nikon D7100 beispielsweise kommt auf 70. Der Visual Noise, also das subjektiv wahrnehmbare Rauschen, liegt bei 1. Bei ISO 1600 steigt dieser Wert auf über 3. Rauschen ist damit deutlich sichtbar im Bild. In der 1:1-Darstellung fällt zudem bereits eine leichte Farbigkeit in den Strukturen der Malpalette unserer Testszene auf.

Sony A6000: ISO-Reihe (10 Bilder)

Testszene bei ISO 100

ISO 100 - 100-Prozent-Ausschnitt

Da die Körnung jedoch sehr fein ausfällt, haben wir dies nicht unbedingt als störend empfunden. Deutlicher zutage treten Artefakte und Rauschen dann aber spätestens bei ISO 3200. Ab ISO 12800 taugen die Fotos nicht mehr zur bildschirmfüllenden Darstellung. Dabei lässt die A6000 bis in hohe Empfindlichkeiten noch relativ viele Details passieren, wie Sie unserer ISO-Reihe in der Bilderstrecke entnehmen können.

Sony A6000: Beispielbilder (13 Bilder)

A6000 mit SEL1670 bei 70 mm, f/5.6, 1/320 s, ISO 100

Der Dynamikumfang liegt nach unseren Messungen bei guten 10 Blendenstufen. Damit braucht sich die Kamera nicht verstecken: Die D7100 beispielsweise kommt ebenfalls auf 10 Blendenstufen und Canons 70D liegt bei knapp unter 10.

Die A6000 können Sie derzeit im Kit mit dem SEL1650 mit einer Lichtstärke von f/3.5 bis f/5.6 für 760 Euro kaufen oder mit dem SEL1670 mit konstanter Lichtstärke f/4.0 für etwas mehr als 1600 Euro.

Das SEL1670 präsentiert sich dabei als hochwertiger Standardzoom mit Zeiss-Branding und einer Kleinbild-äquivalenten Brennweite von 24 bis 105 Millimeter. Dabei können Fotografen über den gesamten Brennweitenbereich mit einer Anfangsblende von f/4.0 arbeiten. Die Optik ist vergleichsweise kompakt, sehr gut verarbeitet und passt optimal zum Gehäuse der A6000. Der Metalltubus liegt angenehm kühl in der Hand. Fokus- und Zoomring sind fein geriffelt.

Sony A6000: Blendenreihe SEL1670 (6 Bilder)

Testszene Mitte bei f/4.0

Testszene Mitte bei f/4.0

oben: ISO 100, f/4.0, 16 mm (KB 24 mm)

Mitte: ISO 100, f/4.0, 35 mm (KB 50 mm)

unten: ISO 100, f/4.0, 70 mm (KB 105 mm)

Insgesamt ist das Objektiv sehr ausgewogen über die gesamte Brennweite, allerdings liegen die Bildecken dabei meist hinter der Bildmitte zurück. Seine beste Leistung zeigt die Optik zwischen f/4.0 und f/8.0. In Weitwinkelstellung löst das Objektiv so beispielsweise bei f/4.0 knapp 1800 Linienpaare pro Bildhöhe (Lp/Bh) auf, theoretisch möglich wären hier 2000 Lp/Bh. In den Ecken kommt die Optik noch auf 1630 Lp/Bh. Bei Standardbrennweite und f/8.0 erreichte das Kamera-Objektiv-Gespann in unserem Test zentral 1751 Lp/Bh, die Ecken kommen auf 1615 Lp/Bh.

Ecken-Vergleich zwischen dem SEL1670 (l.) und dem SEL1650 (r.) an der A6000.

Unsere Außenaufnahmen zeigen zumindest in der Bildmitte eine ordentliche, knackige Schärfe, die die Optik zu den Ecken hin nicht unbedingt halten kann.

Aufgefallen ist uns außerdem eine vergleichsweise starke Verzeichnung im Weitwinkelbereich – tonnenartiger Natur. Mit chromatischer Aberration wiederum hat das SEL kaum Probleme.