Was taugt das iPhone X?

Seite 5: A11 Bionic und Performance

Inhaltsverzeichnis

Als System on a Chip (SoC) kommt Apples A11 Bionic zum Einsatz. Er arbeitet wie im iPhone 8 und 8 Plus mit 2,1 GHz. Unterstützt wird er wie beim Plus durch 3 GByte RAM. Dadurch ergeben sich bei Prozessor-Benchmarks fast identische Werte zwischen den drei aktuellen Top-Smartphones von Apple.

Der A11 besitzt sechs Rechenkerne: Zwei sind für hohe Leistung zuständig und vier fürs Energiesparen. Bei sehr anspruchsvollen Aufgaben treten alle sechs Kerne gemeinsam an. Bei Multicore-Tests ist der A11 fast doppelt so schnell wie der A10 Fusion im iPhone 7 Plus (siehe Diagramme unten).

Zum A11 Bionic zählt auch die erstmals von Apple selbst entwickelte Grafik-Einheit "Family 4" mit drei Kernen. Beim 3DMark schnitt das iPhone X etwa so gut ab wie das iPhone 8 und rund 90 Prozent schneller als das iPhone 7. Beim Onscreen-Test von GFX Bench Metal erreichte das neue iPhone aber deutlich schlechtere Werte als die 8er, da es mehr Pixel bedienen muss. Offscreen – also ohne Berücksichtigung der Displayauflösung – lagen beide wieder dicht beieinander.

iFixIt hat das iPhone X bereits auseinandergenommen und fand im Inneren eine erstmals seit dem ersten iPhone geteilte und übereinander geschichtete Platine. Sie lässt mehr Platz für den Lithium-Ionen-Akku, dessen Kapazität mit 10,35 Wh geringfügig größer ausfällt als beim iPhone 8 Plus (10,28 Wh).

Die doppellagige Hauptplatine im iPhone X lässt mehr Platz für den Akku.

Wichtigster Faktor für die Akkulaufzeiten ist das Display. OLED-Bildschirme sind von Haus aus energiesparend. Andererseits verbrauchen sie im Unterschied zu LCDs mehr Strom, je heller der Bildinhalt ist. Beim iPhone X kommt noch eine größere Bildfläche gegenüber dem iPhone 8 Plus hinzu.

Die Laufzeitmessungen (siehe Diagramm unten) mit dem eher dunklen Rennspiel Asphalt 8 schnitten um 1,5 Stunden besser ab als beim 8 Plus, während sie beim Video-Schauen etwa gleich blieben und beim Surfen mit weitgehend weißen Seiten um 3,6 Stunden schlechter ausfielen. Die Helligkeit war jeweils auf 200 cd/qm eingestellt. Wer sein iPhone X intensiv benutzt, wird es wie seine Vorgänger jede Nacht wieder aufladen müssen.

Das Aufladen des iPhone X gelingt wie auch schon beim iPhone 8 und 8 Plus wahlweise drahtlos per Induktion: die Gehäuse-Rückseite aus Glas erleichtert das. Apple verwendet glücklicherweise den bereits verbreiteten Standard Qi, statt etwas eigenes, proprietäres zu entwickeln. Zur Zeit ist die Leistung dabei auf 5 Watt begrenzt. Das entspricht der Power des mitgelieferten USB-Netzteils.

Im Test klappte das Laden mit der Qi-Ladestation BoostUp von Belkin reibungslos, dauerte aber etwas länger. Einen Vergleichstest von solchen Produkten bringt Mac & i im kommenden Heft 6/2017.

Das iPhone X ist wieder wasserdicht und staubgeschützt gemäß IP-67 und bringt gut klingende Stereo-Lautsprecher mit. Als Kompensation für die weggefallene Kopfhörerbuchse liegt ein Lightning-zu-Miniklinke-Adapter bei.