25 Jahre Navigation im Auto: Was war, was kommt

Zeige mir den Weg

Vor 25 Jahren präsentierte Bosch das erste Navigationssystem fürs Auto. Seit dem hat sich viel getan, Lösungen ab Werk sind beliebt, und die Hersteller verdienen daran prächtig. Doch die Navis der Autohersteller bekommen gerade Druck von vielen Seiten

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Vor 25 Jahren stellte Bosch das erste mobile Navigationssystem vor. Von GPS für die zivile Nutzung war noch keine Rede. 10 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • press-inform
Inhaltsverzeichnis

München, 31. Juli 2014 – Einsteigen, Navigationsgerät einschalten, Ziel eingeben und los geht es ohne Umwege. Zu einer Straßenkarte oder einem Atlas greift heute kaum noch jemand. Das sah vor 25 Jahren ganz anders aus. Da präsentierte Bosch mit dem Travel Pilot das erste europäische Navigationssystem.

Kaum einer hat’s bemerkt

Der pixelige, monochrome Bildschirm, die kaum vorhandene Bedienfreundlichkeit und große Lücken in der Kartenabdeckung – als Bosch 1989 mit dem Travel Pilot IDS das erste Navigationssystem herausbrachte, begann ein neues Zeitalter, doch kaum jemand bemerkte den Sprung. Auf einem 4,5-Zoll-Monitor ließ sich Dank ungewöhnlich aufwendiger Technik die aktuelle Position auf dem Straßennetz anzeigen, während per Pfeil die Routenführung abzulesen war. Problem: Stadt, Land und Autobahnnetz waren nur mäßig digital kartografiert und die Routenberechnung träge. Das erste europäische Navigationssystem auf europäischen Straßen errechnete den Aufenthaltsort innerhalb des noch dünn digitalisierten Straßennetzes per Koppelortung aus den Daten eigens installierter Radsensoren und denen eines elektronischen Magnetkompasses.

Die Ortsbestimmung per GPS kam erst drei Jahre später

Erst drei Jahre später kam der nächste wichtige Schritt durch den Empfang der Signale des Global Positioning Systems (GPS), das ursprünglich für den militärischen Einsatz erdacht worden war. Damit konnte die eigene Fahrzeugposition zunächst auf zehn Meter genau bestimmt werden. Bei Privatkunden gab es nach der elektronischen Routenführung zunächst keine nennenswerte Nachfrage. Navigationssysteme wurden in Testfahrzeugen und in gewerblichem Auftrag fahrenden Autos eingebaut. Einer der ersten Großkunden war die Feuerwehr von Los Angeles, die mit dem von Bosch entwickelten System deutlich schneller den Weg an die Brandherde fand.

Der nächste Entwicklungsschritt ein paar Jahre später ließ den Bildschirm präziser werden, die Berechnung wurde schneller und die Routenführung mit einer Sprachausgabe ergänzt. Dank einer einfacheren Symbolik und besseren Kartenmaterials ging es in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre zunehmend schneller als komfortabler ans Ziel. Erstmals verfügbar waren auch Reisetipps, die Adressen von Restaurants und Parkplätzen.