BMW 3er im Gebrauchtwagen-Check

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Beliebt: Vierzylinder-Diesel

Die neuen Diesel-Vierzylinder im 316d (116 PS), 318d (143 PS), 320d EfficientDynamics Edition (163 PS) und 320d (anfangs 177 PS, ab 2010 184 PS) laufen etwas rauer als die Benziner, sind davon abgesehen aber in jeder Hinsicht die bessere Wahl. Dank ihrer Sparsamkeit und Durchzugsstärke gehören sie zu den beliebtesten Motoren im Dreier. Der 316d wurde erst ab 2009 angeboten. Er ist etwas schwächer als der 318d, ohne in der Praxis entscheidend sparsamer zu sein. Der 320d kann sich vor allem bei hohem Tempo in Szene setzen. 318d/320d liegen aber beim maximalen Drehmoment zu nah beieinander, als das der „Große“ den „Kleinen“ deklassieren könnte. 316d und 318d laufen mit ihren Magnetventil-Injektoren geringfügig leiser als der 320d mit Piezoinjektoren – groß ist der Unterschied aber nicht.

Die Turbolader sind haltbarer als jene in den Vorgängermotoren, immer vorausgesetzt, man fährt sie verhalten warm und auch wieder kalt. Vereinzelt haben die Motoren mit rasselnden Steuerketten zu kämpfen. Da diese hinten, also schwer zugänglich auf der Getriebeseite montiert sind, ist ein Austausch sehr teuer. BMW verbaut seit März 2011 geänderte Führungen und Zahnräder, was das Problem beheben soll, ältere Motoren können nachgerüstet werden. Der 316d ist auf dem Markt seltener anzutreffen als 318d/320d, die häufiger verkauft wurden und auch bei Vermietern und Leasinggesellschaften beliebt waren. Zusammen mit dem 318i stellen diese Motoren einen Großteil des aktuellen Angebots.

Neue Sechszylinder-Benziner

Auch die Sechszylinder-Benziner wurden 2007 erneuert und auf Direkteinspritzung umgestellt. Der 325i bekam einen halben Liter mehr Hubraum, was zu mehr Drehmoment schon bei einer niedrigeren Drehzahl führte. Seine Leistung blieb mit 218 PS gleich. Der 330i leistete nach dem Eingriff 272 statt 258 PS. Im NEFZ verbrauchen beide über einen Liter weniger als die Vorgänger – in der Praxis sind die Unterschiede kleiner. Der 335i wurde 2010 etwas überarbeitet. Statt des Doppelturbos verbaut BMW seit dem einen Twinscroll-Turbolader, ohne dass sich Leistung oder Drehmoment geändert hätten.

Probleme machen bei den Sechszylindern hin und wieder die Kraftstoff-Injektoren und die Kraftstoff-Hochdruckpumpe, weil die Einspritzdrücke zwischen 150 und 200 bar für einen Benziner recht hoch sind. Auch der Stickoxid-Sensor gilt als anfällig. Da alle diese Teile nicht ganz billig sind, sollte der Verkäufer im Idealfall eine Rechnung über den Tausch vorweisen können.

Kräftige Sechszylinder-Diesel

Bei der technischen Überarbeitung im Jahr 2007 blieben die Diesel-Sechszylinder zunächst unverändert. Der 325d, dessen Dreilitermotor zwischen 2006 und 2010 197 PS und 400 Nm zur Verfügung stellte, schafft nur die Euro-4-Grenzwerte. 2010 bekam er sieben PS mehr und erfüllt seit dem die Euro-5-Norm. Bis 2008 leistete der 330d 231 PS, dann ersetzte BMW ihn durch eine komplette Neukonstruktion, die 245 PS leistete. Mit der Sonderausstattung „Blue Performance“ erfüllt der neue Motor die Euro-6-Norm. Da dieses Extra mit rund 1100 Euro nicht ganz billig war und auch nicht mit der Automatik kombiniert werden konnte, griffen nur wenige Kunden zu. Der 335d leistet 286 PS und wurde in diesem Dreier unverändert gebaut. Sie alle gelten als vergleichsweise solide, schwerwiegende Mängel sind nicht bekannt.

Sie unterscheiden sich aber charakterlich: Der 325d zieht souverän durch, arbeitet dabei sehr leise. Zu ihm passt die Sechsgang-Automatik hervorragend. Die 330d, egal ob mit 231 oder 245 PS, hängen giftiger am Gas, fahren sich etwas sportlicher. Der 335d ist nochmals ein wenig flotter, kann sich vom 330d mit 245 PS aber nicht so leicht absetzen, wie man es angesichts des Leistungsunterschiedes annehmen sollte. Zudem liegt sein Verbrauch in der Praxis rund einen Liter über dem neueren 330d.