Der „Boss“ gewinnt die Urban Challenge

Seite 3: Der „Boss“ gewinnt die Urban Challenge

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Lidar dominiert
Fast alle Teilnehmer setzten Lidar-Systeme zur Erkennung von Objekten und zur Abstandsmessung ein. Lidar steht für „light detection and ranging“ und ist eine dem Radar sehr verwandte Methode, die auch zur Entfernungs- und Geschwindigkeitsmessung eingesetzt wird. Anders als Radar, das üblicherweise mit Funkwellen im 2-stelligen GHz-Bereich arbeitet, nutzt Lidar Laserlicht. Die deutsche Firma Sick aus Waldkirch hat als Hersteller solcher Laserscanner eine führende Stellung im Markt. Das Unternehmen belieferte eine große Zahl der angetretenen Teams. Zudem hatte Sicks Tochterfirma Ibeo ein eigenes Fahrzeug im Wettbewerb, das mit besonders kompakten Laserscannern ausgerüstet war. Ibeo schaffte es nicht ins Finale, fand aber Anerkennung für die kompakte Bauweise der Lasersensoren, die von außen kaum erkennbar waren.

Mit Sick konkurriert die kalifornische Firma Velodyne, die eher als Hersteller von Lautsprecher und Sub-Woofern bekannt ist. Das Besondere an Velodynes rotierendem Lidar-System ist die Integration von 64 Laserdioden, die gleichzeitig einen Umkreis von 120 Metern ausleuchten und das Umfeld auf mehreren Ebenen abtasten. Sowohl Ibeo als auch Velodyne wollen ihre Ortungssysteme schon im nächsten Jahr in Serie produzieren.

Premiere: Unfall zwischen Mensch und Roboter
Während sich Ibeo ausschließlich auf Lasersensorik verließ, beschränkte sich der Jeep des Teams Axion aus San Diego auf schwenkbare Videokameras. Axion scheiterte in der Qualifikation, nachdem er einen Zusammenstoß mit einem menschengelenkten Auto verursacht hatte – wohl ein Novum in der Geschichte des Straßenverkehrs.