Der modernisierte Elektrozwerg hängt per iPhone an der elektrischen Leine

Der Smart Fortwo electric drive geht in Serie

Seit dem Jahr 2007 wird der elektrische Smart getestet, ab 2012 kann man die Serienversion kaufen. Sie bietet einen modernisierten Antrieb sowie iPhone-Anbindung einschließlich Apps zur Fernsteuerung

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  • rhi/ggo
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Stuttgart, 16. August 2011 – Es liegt über 15 Jahre zurück und ist deshalb besonders erstaunlich: Konzeptionell war der Elektroantrieb beim Smart fortwo von Anfang an eingeplant – eigentlich naheliegend bei einem Stadtauto. Was ihn damals verhindert hat, lässt sich kaum rekonstruieren, es mag mit dem schleichenden Ausstieg von Nicolas Hayek zu tun haben, oder dem Markt, der damals wohl noch nicht reif dafür war. Wie auch immer: Der E-Smart fühlt sich im Betrieb wie ein Elektroauto an, das als solches konzipiert wurde, und es könnte noch besser werden. Nachdem über 2000 Exemplare unter anderem in London erprobt wurden, steht auf der Frankfurter IAA (15. bis 25. September 2011) die Serienversion – mit modernisierter Technik.

Weiter geht´s

Aus den bisherigen Flottenversuchen, heißt es, kristallisierten sich diverse Verbesserungswünsche der Kunden heraus: Ganz oben auf der Liste standen eine höhere Endgeschwindigkeit und eine bessere Beschleunigung im Bereich über 60 km/h. Die Reichweite war hingegen kaum ein Problem, da im Schnitt rund 30 bis 40 Kilometer am Tag zurückgelegt wurden. Statt der bisherigen Tesla-Batterie arbeitet im künftigen Smart Fortwo ed ein Akku der "Deutschen ACCUmotive", einem Joint Venture von Daimler und Evonik. Sie hat einen Energieinhalt von 17,6 kWh zu bieten, bislang waren es 16,5. Die Reichweite des Autos gibt Smart mit "deutlich mehr" als 140 Kilometer an. In acht Stunden lässt sich die Batterie an einer normalen Steckdose wieder aufladen, optional ist eine Schnellladefunktion erhältlich. Mit Starkstromkabel reduziert sich die Wartezeit auf eine Stunde. Voraussetzung dafür ist eine geeignete Lademöglichkeit, die sich per "Wallbox" auch zuhause einrichten lässt.

Kräftiger voran

Die dritte Generation des Smart Fortwo ed wird von einem 55 kW starken Elektromotor angetrieben, das entspricht 75 PS. Bisher musste man sich mit bescheidenen 30 kW (41 PS) begnügen. Das maximale Drehmoment wächst auf 130 Nm, die Beschleunigung auf 60 km/h erfolgt nun in 5,0 statt 6,5 Sekunden. Von 0 auf 100 km/h braucht der Fortwo ed weniger als 13 Sekunden, bei Bedarf kann man eine Geschwindigkeit von über 120 km/h erreichen. Optische Merkmale des Strom-Smart sind ein größerer Kühlergrill mit speziellem Logo und LED-Tagfahrlichter. Serienmäßig sind alle bekannten Lackierungen verfügbar, exklusiv gibt es auf Wunsch ein Designpaket mit grünen Akzenten.

Wie teuer wird er?

Zu den Preisen äußert sich Smart noch nicht, es soll aber auch einen "richtigen" Endpreis geben, also einschließlich der Batterien, bei dem die Batterie nicht per Leasingkonzept herausgerechnet ist. Angeboten wird der elektrische Smart Fortwo ab Frühjahr 2012 in mehr als 30 internationalen Märkten als geschlossene Version und als Cabrio. Insgesamt soll eine fünfstellige Zahl von Fahrzeugen produziert werden.