Druck-Erzeugnis – Hubraum ist doch zu ersetzen

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Zwar ließe sich dieses Loch zum Beispiel durch einen elektrisch betriebenen Lader überbrücken, doch das ist wenig effizient, solange nicht beispielsweise eine Rekuperation in Brems- und Schubphasen von Hybridfahrzeugen die benötigte Energie quasi umsonst bereitstellt – Zukunftsmusik also, deren Zeit aber durchaus noch kommen könnte.

Das richtige Maß – Rightsizing
Zunächst zurück zur Realität: Auch GM setzt ähnlich wie VW (und die Konkurrenz aus Japan, Frankreich und Italien) zunehmend auf Downsizing-Motoren. So hat das Unternehmen im Mai einen 1,4-Liter-Motor angekündigt, der ähnliche Leistungs- und Drehmomentwerte wie der Wettbewerber aus Wolfsburg bietet. Bei dieser Gelegenheit brachte GM den Begriff „Rightsizing“ ins Spiel, der ausdrücken soll, dass Downsizing nur im richtigen Maß zum Erfolg führen kann.

Entwickler von GM Powertrain in Rüsselsheim haben rechnerisch und im Versuch analysiert, welches Maß an Downsizing in der Praxis sinnvoll ist. Demnach hat sich eine Hubvolumenverkleinerung von 30 bis 40 Prozent bewährt, sagt Ottomotoren-Chefentwickler Achim Königstein. Bei seinen Untersuchungen stellte GM Powertrain einen 1,4-Liter-Motor mit Direkteinspritzung, Turboaufladung und vollvariabler Ventilsteuerung einem 1,8-Liter-Saugmotor gegenüber. Im Vergleich mit diesem durchaus nicht veralteten Motor erbrachte die Kombination von Downsizing und Downspeeding einen Verbrauchsvorteil von rund 11 Prozent.

Stufenkonzept
Dennoch ist es eine interessante Frage, ob sich die Grenzen noch weiter nach unten verschieben ließen, wenn man zum Beispiel eine Stufenaufladung oder Turbolader mit variabler Turbinengeometrie einsetzen würde. So bedient sich VW beim doppelt aufgeladenen TSI eines Stufenladerkonzepts mit der Bezeichnung „Twin Charger“, bei dem ein Kompressor das Turboloch überbrücken soll. Er ist bis in mittlere Drehzahlen für die Aufladung zuständig, darüber übernimmt ein Turbolader, der für die höheren Drehzahlen ausgelegt ist. Als reines Sparkonzept erfordert der Twin Charger allerdings zu viele Kompromisse: Zwei Laderkonzepte treiben den Preis des Motors in die Höhe, zudem geht etwas Energie für den mechanischen Antrieb des Kompressors verloren.