Fahrbericht Audi A7 55 TFSI

Inhaltsverzeichnis

So ist das Display drucksensitiv, ähnlich wie die Force Touch Trackpads aktueller MacBooks. Ein kleiner Motor hinter dem Display simuliert ein einen haptischen Klick, der auch akustisch über das Soundsystem wiedergegeben wird, sobald ein gewisser Druck auf ein UI-Element ausgeübt wird. Durch die Menüs lässt sich dagegen durch einen sanften Wisch navigieren. Dazu hat Audi das User Interface sehr durchdacht und aufgeräumt gestaltet, sodass alle Elemente ausreichend groß und damit gut antippbar sind. Einen separaten, mechanischen Lautstärkeregler gibt es übrigens trotzdem.

Das untere Display zur Steuerung der Klimatisierung ruft vermutlich noch mehr Skeptiker auf den Plan. Klimaanlage & Co möchte man eben möglichst intuitiv, blind und schnell bedienen können. Zugegeben: völlig blind geht es nicht, aber auch hier hat Audi ein paar gute Ideen umgesetzt. Einerseits hilft das aufgeräumte UI mit seinen ausreichend großen Softwarebuttons. Andererseits dient der Gangwählhebel des Automatikgetriebes als Stütze. Er ist bewusst so positioniert und gestaltet, dass man dort bequem seine Hand ablegen kann. Mit der so ruhenden Hand können alle Funktionen mit einem Finger erreicht werden.

Das hilft insofern, als man nach einem kurzen Orientierungsblick auch blind die meisten Funktionen trifft, da die Hand nicht in Bewegung ist. Und tatsächlich, auch bei dieser ersten Begegnung mit dem System auf unbekannten Landstraßen klappt die Bedienung erstaunlich gut, ohne den Blick ernsthaft von der Straße zu wenden. Wie das obere Display, ist diese Einheit ebenfalls drucksensitiv, gewisse Funktionen wie die Temperaturregelung können aber auch ohne Druck mit einem Wisch nach oben beziehungsweise unten gesteuert werden.

Wie auch beim A8 ist im A7 ein Sprachdialogsystem mit an Bord, welches natürlichere Sprachbefehle unterstützt, als man es von klassischen Systemen kennt. Auf Aussagen wie „mir ist warm/kalt“, „Temperatur bitte auf 20 Grad stellen“ oder „Sitzbelüftung auf Stufe 2 schalten“ reagiert das System ohne weitere Probleme. Radio, Navigation, Klimatisierung und einiges mehr lassen sich darüber intuitiv und ohne einstudierte Sprachbefehle steuern.

Ein paar der neuen Funktionen, die der Audi A7 bietet, ließen sich vor Ort leider nicht testen. Dazu gehört unter anderem das so genannte „Hybride Radio“. Hierfür nutzt das MMI alle verfügbaren Kanäle, um einen Sender durchgehend bereitzustellen und schaltet selbstständig zwischen DAB, Ultrakurzwelle und Webradio hin und her, sofern für den jeweiligen Sender verfügbar. Auch der prädiktive Effizienzassistent, eine Erweiterung des adaptiven Tempomaten mit selbstständiger Geschwindigkeitsanpassung an variierende Tempolimits, Kurven- und Kreuzungssituationen ist aus Zulassungsgründen am Ort der Präsentation in Südafrika nicht nutzbar gewesen.

Hybridisierung! Hybridisierung überall!

Ein hybrides System nutzt Audi auch bei der Navigation. Die Routenberechnung findet grundsätzlich in der Cloud mittels HERE Maps und Echtzeitverkehrsdaten unter Einbezug persönlicher, vom System erlernten Routenpräferenzen statt. Die online errechnete Route wird offline abgespeichert und läuft parallel im Hintergrund mit der klassischen MMI-Navigation mit. Bricht die Onlineverbindung ab, läuft die Navigation nahtlos und für den Fahrer nicht unterscheidbar weiter. Die Navigation lässt sich, wie man es von den aktuellen Audi-Modellen bereits kennt, per „Virtual Cockpit“ (das im A7 serienmäßig ist) großflächig im Kombiinstrument darstellen.

Darüber hinaus ist der A7 mit einem Head Up Display ausgestattet. Hätte man mich bisher nach der Referenz in Sachen HUDs im Auto gefragt, wäre meine Antwort ohne jedes Zögern „BMW“ gewesen. Das HUD des A7 ist aber endlich deutlich erwachsener geworden, bietet eine äußerst große Bildfläche, liegt optimal im Sichtbereich und zeigt alle Informationen an, die man sich an dieser Stelle so wünscht. Von Tempolimits über Kreuzungsansichten bis hin zur Fahrspurdarstellung auf Schnellstraßen und so weiter. Optional weisen „HD Matrix LED“-Scheinwerfer bestehend aus 32 individuell steuerbaren Segmenten den Weg, das Laser-Fernlicht gibt es ebenso gegen Aufpreis, wie auch eine Nachtsichtkamera.