Benutzererfahrung

Fahrbericht Audi A7 55 TFSI

Wenn brandneue Smartphones das erste Mal in die Hände neugieriger Tester geraten, nennt man das gerne ein „Hands On“. Fahren kann das Ding auch. Vom hübsch gefalteten Blechkleid mal abgesehen, stecken aber gerade in den elektronischen Komponenten viele der Highlights der neuesten Generation

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Audi A7 29 Bilder
Lesezeit: 14 Min.
Von
  • Sebastian Bauer
Inhaltsverzeichnis

Wenn brandneue Smartphones das erste Mal in die Hände neugieriger Tester geraten, nennt man das gerne ein „Hands On“. So halten wir es heute auch einfach mal mit dem neuen Audi A7. Denn – schon klar – fahren kann das Ding auch. Doch gerade in den elektronischen Komponenten stecken viele Highlights der neuesten Generation.

Dinge für ein Hands On gibt es im A7 reichlich. Wobei auch das eher relativ zu betrachten ist. Denn wie schon im A8, ist die Menge mechanischer Schalter im Innenraum bis auf das Nötigste reduziert worden. Die nahezu gesamte Bedienung verteilt sich auf zwei große Displays in der Mittelkonsole. Und zwei Pedale, sowie ein Lenkrad natürlich. Denn auch, wenn die Audi-Pressesprecher im Rahmen der Weltpremiere des A8 im vergangenen Jahr noch regelrecht überschwenglich von ihrem vollautonomen Stauassistenten schwärmten, mussten sie zwischenzeitlich etwas zurückrudern und eingestehen, dass es wohl doch noch ein wenig dauern wird, bevor diese Systeme im A8 und A7 tatsächlich Einzug halten – aus zulassungsrechtlichen Gründen, wie man sagt.

Sensoren en Masse

Die Hardware dafür ist – zumindest je nach Ausstattung – bereits an Bord. Dann nämlich, wenn man die Häkchen bei den teuersten Assistenzsystempaketen setzt. Unter den beiden fraglich schönen Abdeckkappen im Frontgrill findet sich in der Vollausstattung ein Laserscanner, ergänzend zu einigen Radarsensoren und Stereokameras. Ein paar teilautonome Funktionen bietet Audi mit dieser Hardwareausstattung auch jetzt schon an. Dazu gehört der „Audi Remote Garagenpilot“, welcher den A7 selbstständig in der Garage einparkt und aus selbiger auch wieder herausfährt – allerdings ist auch diese Funktion zum Markstart im März noch nicht verfügbar.

Mit dabei ist eine erweiterte Version des bekannten Spurhalteassistenten, welcher nun mit einer erweiterten Spurführung unterstützt. Das System verwendet Daten aus allen Komponenten (Laserscanner, Stereokamera und Radarsensoren), die in einem zentralen Fahrassistenzsteuergerät (zFAS) zusammenlaufen und hilft dem Fahrer sicher durch Engstellen zu manövrieren. Durch eine sanfte Lenkunterstützung wird der Fahrer damit etwa beim Durchfahren von Autobahnbaustellen unterstützt.

Bedient und konfiguriert werden viele der Systeme über das neue „MMI touch response“ Infotainmentsystem, aufgeteilt auf zwei Displays. Das obere 10,1 Zoll große Display ersetzt das bisherige MMI. Hierüber werden Medienwiedergabe, Navigation, Rundumkameras (einschließlich einer schwenkbaren 3D-Ansicht des Fahrzeugs) und andere Dinge bedient, sowie alle wichtigen Einstellungen für den A7 vorgenommen. Auf dem unteren Display wird insbesondere die Klimatisierung gesteuert, außerdem befinden sich hier noch ein paar Software-Schalter für Funktionen, die man bisher in einer separaten Schalterleiste vorfand (manuelles Ein-/Ausfahren des Heckspoiler, HUD ein-/ausschalten usw.).

„Getouched“ wird fast alles - und es funktioniert sogar

Diese Neuerung, welche den A7 von innen sehr clean und aufgeräumt wirken lässt, wird sicherlich auch auf geteilte Meinungen stoßen. Zugegeben, ich bin selbst kein Freund von Touch-Displays im Innenraum. Denn das Zielen und das Treffen der richtigen Elemente kann je nach Fahrbahnbeschaffenheit schon eine frustrierende Herausforderung werden. Audi hat sich daher viele Gedanken gemacht, um beispielsweise keine ungewollten Fehleingaben auszulösen, wenn der Finger durch eine Bodenwelle versehentlich aufs Display tippt.