Farbenprobe: So fährt sich der Opel Adam

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Frei nach dem Motto "Platz ist in der kleinsten Hütte" findet Adam auch in vollgestopften Straßen eine Parkmöglichkeit, in die er sich auf Wunsch sogar selbstständig hineinmanövriert. Das muss getestet werden, also Hände weg vom Steuer und los geht's! In aller Seelenruhe kurbelt sich der Rüsselsheimer in die enge Lücke, nur die Beinarbeit muss noch vom Fahrer erledigt werden. Nach Beendigung der Kurbelei vermeldet unser Adam zwar "parking failed", doch irren ist menschlich: wir stehen perfekt am Straßenrand. Kombiniert ist der Parkassistent mit einem Toter-Winkel-Warner, das Ausparken ist dank serienmäßiger Berganfahrhilfe auch auf steilen Sträßchen kein Problem.

On the road

Innenstadttest bestanden, es geht nach draußen. Beim Langstreckenlauf auf der Autobahn schwächelt der muskulöse Adam ein wenig. Der vom großen Bruder Corsa geerbte 1,4-Liter-Benziner mit 87 PS braucht ordentlich Drehzahl, um auf Touren zu kommen, das maximale Drehmoment von 130 Nm liegt erst bei 4000 Umdrehungen an. Aufgrund der Geräuschentwicklung wünscht man sich einen sechsten Gang herbei, der ist allerdings erst in Kombination mit neuen Motoren ab Ende 2013 bestellbar. Ist der Hesse dann in Schwung, läuft er flott vor sich hin, kommt aber an Steigungen etwas aus der Puste. Wer gerne federleicht über den Asphalt schwebt, sollte ein Daunenkissen im Gepäck haben, denn das von uns gefahrene Sportfahrwerk ist nichts für schwache Wirbelsäulen. Raubeinig gibt der Adam Querrillen und Schlaglöcher an die Insassen weiter. Runter von der Autobahn und ab Richtung Meer. Auf den kurvigen Küstenstraßen beweist Adam dann doch, dass er nicht nur ein Stadtkind, sondern auch gerne mal Naturbursche ist. Der Opel liegt stramm auf der Straße und flitzt sicher und flink durch die nassen Kehren.

Zwischenstopp am Cabo da Roca, Zeit die Ausmaße unseres Autochens genauer unter die Lupe zu nehmen. Beim Aussteigen wird klar: Die bequemen Sitze und das überraschend großzügige Platzangebot in der ersten Reihe sind ausflugsgeeignet. Dahinter wird es allerdings eng. Die Rückbank kann man einem Erwachsenen aufgrund des abfallenden Dachs und der Beinfreiheit nur für kürzere Fahrten zumuten, Reisegepäck ist im 170 Liter kleinen Kofferraum sowieso kaum zu verstauen. Sporttasche und Einkaufstüten passen rein und lassen sich locker über die hohe Ladekante heben, schwieriger dürfte es bei Sprudelkisten werden, von denen zwei im Gepäckräumchen Platz finden.

Unendliche Möglichkeiten

Zurück in die quirlige Innenstadt, wo der Adam auf einem Parkplatz seine Artgenossen wiedertrifft. Hier wird sichtbar, wie viele Farb- und Ausschmückungsmöglichkeiten es gibt. Zwölf Karosserielackierungen stehen beim Marktstart zur Wahl, sie reichen von Mojito Green bis Berry Red, weitere folgen nach. Das Dach kann in den Wagenfarben oder in einer von drei exklusiven Dachtönen gefärbt werden, wer's hell mag, entscheidet sich für ein Panorama-Sonnenfenster. Doch das ist nur der Anfang. 31 Radvarianten, Felgen-Zierclips in sechs Tönen und verschiedene Farben für die Kühlergrill-Zierleiste stehen in der 19-seitigen Ausstattungsliste, außerdem 15 Sitzdesigns, sechs Dachhimmel, darunter ein blaues Himmelszelt mit Schäfchenwolken, und 19 unterschiedliche Dekor-Varianten. Eigentlich fehlt nur noch der Kleiderschrank samt Inhalt, aus dem sich der modebewusste Ädäm jeden Morgen ein neues Outfit aussuchen kann, passend zu Wetter und Stimmungslage. Absurde Vorstellung? Nicht wirklich. Zwar kann der Opel nicht komplett umgekleidet werden, zahlreiche Accessoires wie Zierclips und Innenraumdekor sind aber in vielen Schattierungen erhältlich und vom Händler mit wenigen Griffen austauschbar.