Induktive Ladekonzepte von Conductix Wampfler

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Die grundlegenden Vorteile sind dieselben wie bei anderen induktiven Lösungen: Man muss am Tage nicht mit Ladekabeln und -geräten hantieren, Stromunfälle bei Regen, Schnee oder Hagel können nicht passieren. Geradezu genüsslich verweist das Unternehmen auf die Bedienungsanleitung eines US-Herstellers von Elektrofahrzeugen. Diese warnt ausdrücklich davor, den Stecker mit feuchten Händen anzufassen oder beim Laden in einer Pfütze oder im Schnee zu stehen. Man muss allerdings fairerweise dazu sagen, dass die amerikanische Produkthaftung auch Hinweise hervorgebracht wie jenen, Kleintiere nicht in der Mikrowelle aufzuwärmen.

Feld-Versuche

Womit wir bei der oft gestellten Frage wären, ob es denn bei der induktiven Ladung für Menschen oder Tieren Gefahren gibt. Zunächst einmal heißt es dazu „Die magnetischen Streufelder bleiben räumlich auf die unmittelbare Spulenumgebung begrenzt“, mit anderen Worten: Solange man nicht zwischen die Spulen kriecht, kann nichts passieren. Wenn man aber partout in den Raum zwischen den Spulen kriechen will (obwohl 40 Millimeter knapp bemessen sind), erkennt ein Sensor die Störung im Feld und schaltet den Ladevorgang sofort ab. Auch wenn der Ladevorgang abgeschlossen ist und der Abnehmer angehoben wird, wird der Ladevorgang sofort unterbrochen.

Allerdings wirkt die magnetische Induktion in geringerem Maße auch außerhalb des "Ladespalts". Hierzu hat Conductix Wampfler 2006 eine recht umfangreiche Studie durchgeführt. Zum einen wurde die magnetische Induktion in der Umgebung der IPT-Tracks gemessen, also der im Boden verlegten Spulen. Dabei zeigte sich, dass bei einem Abstand von 300 Millimeter von der Spurmitte der zulässige Wert für die magnetische Flussdichte von 21,2 µT unterschritten wurde. Dies ist die maximal zulässige magnetische Flussdichte, die laut Unfallverhütungsvorschrift BGV B11 in frei zugänglichen Bereichen bei einer Expositionsdauer von zwei Stunden erlaubt sind. In einem weiteren Dokument sagt das Unternehmen, dass Passagiere in einem Bus beim Ladevorgang etwa 0,1 µT ausgesetzt sind, was weit diesseits kritischer Grenzwerte liegt.

Etwas andere Zahlen kann man bei Siemens nachlesen. Das Unternehmen arbeitet ebenfalls an induktiven Ladesystemen und testet die Technik zusammen mit BMW. Bei der Siemens-Technik werde der international empfohlene Grenzwert von 6,25 µT für ein magnetisches Feld in jedem Fall unterschritten. Entsprechend der Betrachtung von Conductix Wampfler stiege damit der notwendige Abstand auf etwa 500 Millimeter an. Diese Betrachtung ist im Hinblick auf verschiedene Anwendungen aber ohnehin etwas akademisch, weil die Feldstärke vom Spulenabstand und der erforderliche Ladeleistung abhängig sind – und somit prinzipiell anwendungsabhängig einstellbar.