KTM 1290 Super Duke R

Seite 2: Insektenhaft

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Am Design wurde natürlich auch gefeilt. Der insektenhafte Look, den KTM mit einer Gottesanbeterin vergleicht, blieb aber erhalten. Der Doppelscheinwerfer hat immer noch LED-Tagfahrlicht, aber nun befindet sich zwischen den Lampen der Ansaugschnorchel zum vergrößerten Luftfilterkasten. Auch die Kunststoff-Seitencover erhielten eine leichte Retusche und das Tankvolumen schrumpfte um zwei auf 16 Liter.

Knieschluss verbessert

Dass sich dadurch die Reichweite reduziert, dürfte den Biest-Bändiger weniger interessieren als der bessere Knieschluss, denn so wurde der Tank noch kompakter und an den Flanken schmaler. Den Fahrer informiert ein fünf Zoll großes TFT-Display, das sich in der Neigung einstellen lässt. Bleibt zu hoffen, dass es endlich wasserdicht ist, denn in der Vergangenheit krankten die Displays der meisten KTM-Modelle unter beschlagendem Glas, wenn sich Feuchtigkeit im Inneren sammelte.

Alle erdenklichen Assistenzsysteme

KTM gibt der 1290 Super Duke R so ziemlich alle erdenklichen elektronischen Assistenzsysteme mit auf den Weg, die es im Motorradbau zurzeit gibt: Kurven-ABS, drei Fahrmodi (Rain, Street und Sport), eine neunfach einstellbare und abschaltbare Schlupfregelung, Wheelie-Kontrolle, ein Tempomat, Reifenluftdruck-Kontrolle, adaptives Bremslicht und ein schlüsselloses Start-System per Transponder.

Wem das noch nicht reicht, kann optional ein Quick-Shifter und eine Motorschleppmoment-Regelung, die zusammen mit der Anti-Hopping-Kupplung ein stempelndes Hinterrad beim Verzögern verhindert, sowie ein Track Pack bestellen. Letzteres ist für den Einsatz auf der Rennstrecke gedacht und wird vom KTM-Händler elektronisch aufgespielt. Unter anderem beinhaltet das Track Pack eine anwählbare Supermoto-Funktion bei der das ABS am Hinterrad für gewagte Drifts abgeschaltet ist, eine Launch-Control, die Option zum Ausschalten der Wheelie-Kontrolle und eine Anpassung der Gasannahme.

Smartphone-Verbindung

Wer auf sein Smartphone die App „KTM MY RIDE“ lädt, kann es per Bluetooth mit dem Motorrad koppeln. So lässt sich im Cockpit eine Pfeil-Navigation darstellen, Musik hören und Telefonate annehmen, vorausgesetzt der Helm ist mit Lautsprechern und Mikrofon bestückt. Im Zubehör kann sich der 1290 Super Duke R-Kunde so richtig austoben.

Besonders beliebt dürften wieder der Akrapovic-Endschalldämpfer oder die nicht-straßenzugelassene Akrapovic-Komplett-Auspuffanlage sein, die auf dem Rundkurs nochmal ein paar Extra-PS liefern soll. Außerdem finden sich in den „Power Parts“ unter anderem Fußrasten-Anlagen, Wave-Bremsscheiben, Karbon-Teile und sogar Seitentaschen, Hecktasche und Tankrucksack, denn nicht wenige nutzen ihre 1290 Super Duke R auch für die Wochenendtour.

Begründung der Preiserhöhung wohl unnötig

Ganz im Gegensatz zur Bezeichnung „Biest“ verhielt sich der 1290 Super Duke R-Motor bislang immer vorbildlich. Man konnte mit dem Naked Bike völlig entspannt im hohen Gang durch die Stadt cruisen, erst wenn der Gasgriff weiter aufgezogen wurde, zeigte sich das andere Gesicht der KTM. Dann stürmte sie so vehement vorwärts, als wollte sie mit ihrem mächtigen Punch den Asphalt aufreißen. Daran wird sich auch bei der neuen 1290 Super Duke R-Ausgabe nichts geändert haben.

Die Überarbeitung für das Modelljahr 2020 lässt sich KTM üppig entlohnen, denn sie schraubten den Preis um 1700 Euro auf 18.295 Euro hoch, ohne Begründung für die saftige Preiserhöhung. Dennoch dürfte auch die jüngste Ausgabe des Biests wieder viele Käufer finden. (fpi)