Mobilbaukasten: VWs Modularer Querbaukasten

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Die Idee, dass Autos am besten in Deutschland produziert werden sollten, ist – am Rande bemerkt – ohnehin nicht mehr aufrecht zu erhalten. In China ist ein gewisser Anteil von Vorort-Produktion politisch gewollt und wird durchgesetzt. In den USA scheint sich andererseits zu zeigen, dass das neue VW-Werk in Chattanooga aus einem anderen Grund den Verkauf beflügelt: Die Autokäufer kaufen gerne Autos "Made in the USA – designed in Germany".

Doch zurück zum Modularen Querbaukasten: VW-Designchef Klaus Bischoff nimmt das kompakte SUV Tiguan als Beispiel dafür, welche Freiheiten trotz Standardisierung möglich sind. So ist die Position der Hinterachse verschiebbar – das erlaubt eine hohe Variabilität hinsichtlich des Designs und der Raumausnutzung. Durch eine neue Anordnung von Bauteilen unter dem Blech sind zudem größere Radhäuser und somit größere Reifen möglich. Zudem wird das am Heck nun wie bei einem Coupé auslaufende Dach ein wenig abgesenkt. Für einen stämmigeren Auftritt wird der Wagen breiter. Am Ende steht dynamisch und schnittig die oben bereits erwähnte Studie Cross Coupé vor uns.

Den Anfang macht der A3

Das erste Fahrzeug, das vollständig den MQB nutzt, wird die dritte Generation des Audi A3 sein, die auf dem Autosalon in Genf (8. bis 18. März 2012) Premiere hat. Dann folgt, ebenfalls 2012, die siebte Generation des Golf. Später sind der Skoda Octavia und der Seat Leon dran. Bis 2018 werden 40 Modelle in den Modularen Querbaukasten passen. Und auch wenn die Baukasten-Palette nur die Pkws von B- bis E-Segment (Polo bis Passat) umfassen wird: Selbst der kleine Up, der zur so genannten New Small Family gehört, profitiert von der Standardisierung. Deutlich vereinfacht wird zum Beispiel der Motoreneinbau und die Konstruktion der Triebwerksperipherie: Alle Diesel- und Ottomotoren werden in einer Neigung von zwölf Grad nach hinten montiert. Die kalte Seite (Ansaugtrakt) ist in Fahrtrichtung gesehen immer vorne und die heiße Seite (Abgasstrang) liegt immer hinten. Der Abstand zwischen Vorderachse und Pedalerie ist übrigens einer der wenigen festgesetzten Werte: Hier findet immer das Abgasreinigungssystem Platz, was keine großen Veränderungen zulässt.