Mute: TU München zeigt ihr Elektroauto auf der IAA

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Torque-Vectoring-Differential

Ein Torque-Vectoring-Differential an der Hinterachse soll sowohl der Fahrdynamik als auch der Effizienz zugute kommen: Eine kleine Elektromaschine im Differential, die sowohl als Elektromotor als auch als Generator betrieben werden kann, verteilt abhängig vom Fahrzustand die Momente auf die beiden Hinterräder, was ein agiles Kurvenverhalten verspricht. Außerdem unterstützt die E-Maschine die Stromgewinnung beim Verzögern (Rekuperation). Beim Bremsen in Kurven könne auf diese Weise doppelt so viel Strom erzeugt werden wie ohne Torque Vectoring, erläutern die Entwickler.

Von Grund auf neu

Der Mute ist ein komplett neu entwickeltes Fahrzeug. In Vorstudien wurde ermittelt, wie der zukünftige Mobilitätsbedarf aussieht und welche Kundenanforderungen kaufentscheidend sind. Zum Beispiel sind alle tertiären (drittrangigen) Bedienungselemente wie Navigation oder Infotainment auf einem zentralen Touchpad am Armaturenbrett zusammengefasst. Eine entsprechende Applikation und Mobilfunkanbindung vorausgesetzt, kann man während der Fahrt abhängig von der aktuellen Verkehrslage nicht nur die kürzeste oder schnellste, sondern auch die energiesparndste Route abrufen.

20 Lehrstühle – 30 Industriepartner

Entwickelt wurde der Mute von über 200 Mitarbeitern und Studierenden von 20 Lehrstühlen der TU München, die im Wissenschaftszentrum Elektromobilität von TUM-Energy zusammengeschlossen sind. Der Aufbau des Prototypen wurde aus hochschuleigenen Mitteln und durch die Bayerische Forschungsstiftung (BFS) finanziert; Projektpartner sind die Firmen C-CON, Gerg RPT und IAV. Der Fahrzeugaufbau wurde von der Firma R&R KFZ durchgeführt. Das geistige Eigentum am Gesamtkonzept liegt bei der TU München. Insgesamt wird das Projekt von mehr als 30 Industriepartnern unterstützt. (imp)