Nostalgie im Trend

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Triumph erkannte die Faszination des Nostalgie-Designs bereits 1995 und legte die Thunderbird neu auf, die an ihre legendären Dreizylinder der 1960er und 1970er Jahre erinnern sollte. Ab 2000 übernahm der Paralleltwin Bonneville die Aufgabe des Retro-Bikes im Modellprogramm und verkauft sich seitdem sowohl als „Bonnie“, als auch in Form des Café Racers „Thruxton“ und als „Scrambler“ ausgesprochen gut. Ein Stahlrohr-Schleifenrahmen in schwarz, tropfenförmiger Tank, eine schlichte Sitzbank, eher klobigen Radabdeckungen, ein Scheinwerfer wie eine Müslischüssel, Stereofederbeine an der Schwinge, Drahtspeichenräder und ein verchromter Auspuff – fertig ist das Retro-Motorrad. Selbst die wegen der Euro-3-Norm zwingend notwendige Einspritzung versteckt sich in einer Vergaser-Attrappe.

Hochgelegte Auspuffanlage

Wie man sogar Stars vergangener Dekaden für die Retro-Bikes einsetzen kann, demonstrierte Triumph anhand der Scrambler, die eigentlich eine Bonneville mit hochgelegter Auspuffanlage und Enduroreifen ist. Als Werbeträger benutzte man Hollywood-Legende Steve McQueen. Der motorbesessene Schauspieler war tatsächlich leidenschaftlicher Geländefahrer und hat sogar mit dem US-Team 1964 an den Six-Days auf einer Triumph teilgenommen.

Kawasaki kam ebenfalls früh auf die Idee, seinen Fans ein nostalgisch wirkendes Motorrad anzubieten und stellte 1999 die wunderschön gezeichnete W650 mit einem Paralleltwin vor, der an die markeneigenen Modelle W1 bis W3 der späten 60er Jahre erinnern sollte. Inzwischen ist sie von der W800 abgelöst worden, die optisch fast unverändert blieb, jedoch über einen kürzeren Radstand und mehr Drehmoment verfügt.