Fahrbericht aus dem noch nicht ganz fertigen Kia Soul EV mit Lithium-Polymerakkus

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In der zweiten Jahreshälfte 2014 bringt Kia den Kompaktvan Soul EV in Deutschland auf den Markt. Seine Besonderheit sind langlebige Lithium-Polymer-Akkus. Wir konnten in Korea bereits einen Prototypen ausprobieren

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Seoul (Südkorea), 11. November 2013 – Die Reichweitenangst ist bei allen Elektroautos serienmäßig: Mit einer Ladung kommt man höchstens so weit wie mit einem herkömmlichen Auto auf Reserve. Der Kia Soul EV, der in der zweiten Hälfte des Jahres 2014 nach Deutschland kommt, möchte diesen Nachteil wenigstens zum Teil mit seiner Schnelladefähigkeit wettmachen. Wir haben einen Prototypen gefahren.

Aus deutscher Sicht ist der Soul EV das erste Elektroauto von Kia. In Korea allerdings kam bereits Ende 2011 der Kia Ray EV auf den Markt, ein Minivan mit elektrischem Antrieb. Das Fahrzeug hat in etwa das Aussehen einer Schrankwand und bietet ähnlich viel Innenraum auf wenig Grundfläche. Es ist also praktisch, aber das Design sagt von vornherein: Mich fährst du nur, um von A nach B zu kommen. Der Ray EV jedenfalls wurde als Elektrovariante eines konventionell angetriebenen Serienmodells in einer Auflage von etwa 700 Stück produziert und an Behörden und Stadtverwaltungen vergeben. Die gewonnenen Erfahrungen sollen dem Soul EV zugute gekommen sein.

Gelartiger Elektrolyt soll Lebensdauer verlängern

Wie der Ray EV besitzt auch der Elektro-Soul Lithium-Polymerakkus. Der Unterschied zu Lithium-Ionen-Akkus ist, dass hier statt eines flüssigen Elektrolyten ein meist gelartiger auf Kunststoffbasis verwendet wird. Laut Kia sind LiPoly-Akkus langlebiger, bei einer geringfügig kleineren Energieabgabe und vergleichbaren Kosten. Den Hersteller der verwendeten Zellen nennt Kia nicht, da die Verträge noch nicht unterzeichnet sind.

Der Akku soll sich auch mit einer hohen Leistung von 100 Kilowatt laden lassen. Zum Vergleich: Die 230-Volt-Haushaltssteckdose schafft gerade mal 3,7 Kilowatt und selbst größere Wallboxen mit 400 Volt Spannung erreichen nur 44 Kilowatt. Tesla allerdings will in Deutschland demnächst etliche 135-Kilowatt-Supercharger aufstellen. Bei 100 Kilowatt jedenfalls soll sich der Soul EV in nur 25 Minuten zu 80 Prozent aufladen lassen.