Eindrücke im Golf Plug-in Hybrid, Polo mit Zylinderabschaltung, Elektro-Golf und Jetta Hybrid

So fahren sich die Zukunftsantriebe von VW

VW hat sich Zeit gelassen mit der Elektrifizierung seiner Antriebe. Doch im Zusammenhang mit dem "Modularen Querbaukasten" nehmen auch neue Antriebskonzepte Fahrt auf – wir konnten sie ausprobieren

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  • ghe
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Wolfsburg, 2. Februar 2012 – VW hat sich Zeit gelassen mit der Elektrifizierung seiner Antriebe. Die Realität in Form von Verkaufszahlen gibt den Wolfsburgern im Grunde auch recht. Doch nun steht auch eine ganz "große Lösung" an, weil Volkswagen fast zeitgleich auch das Plattformkonzept seiner Autos überarbeitet. Der "Modulare Querbaukasten" (MQB) dient unter anderem dazu, außer den gewohnten Benzinern und Dieselmotoren einen Hybridantrieb in identischer Einbaulage unterbringen zu können. Zur Vorstellung des MQB in Wolfsburg gehörte deswegen auch die Möglichkeit, einige Fahrzeuge mir neuen Antriebskonzepten auszuprobieren – den Golf Plug-in-Hybrid, den Polo mit Zylinderabschaltung, den E-Golf und schließlich den Jetta Hybrid, der kurz vor seiner Markteinführung steht.

Einfach mal abschalten: Polo 1.4 TSI ACT

Erster Kandidat ist der Polo, der mit Zylinderabschaltung Sprit spart. Mit 140 PS aus dem 1.4 TSI ist der Polo hervorragend motorisiert: Der kleine Wolfsburger düst spritzig durch den Verkehr. Vergleichsweise sparsam ist er trotzdem , dank seiner Zylinderabschaltung. Deshalb nennt sich der Motor jetzt "1.4 TSI ACT", wobei ACT für "Active Cylinder Management Technologie" steht. Zylinderabschaltungen sind an sich nichts neues, bereits Ende der 1970er-Jahre wurde diese Technik entwickelt und zunächst für hubraumstarke Zwölf- und Achtzylindermotoren eingesetzt – vorwiegend in den USA.

Eine Zylinderabschaltung bleibt allerdings nicht völlig ohne Auswirkungen auf die Laufkultur. Schließlich handelt es sich hier nicht um einen dicken V8 mit großen Schwungmassen, der das Ruckeln beim Ein- und Ausschalten durch schiere Trägheit ausfiltert. Andererseits hat man heutzutage die Möglichkeit, dieses Problem über Eingriffe in die Motorsteuerung zu lösen. Genau das macht VW – indem zum Beispiel beim Wiederzuschalten zweiter Zylinder einfach etwas "Gas weg genommen" wird und umgekehrt. Und warum führt die Zylinderabschaltung überhaupt zu einem Spareffekt? VW spricht von einem "dynamischen Downsizing". Dabei nutzt man den Effekt, dass sich zwei Zylinder mehr um den Vortrieb mühen müssen als alle vier – dies führt zu einer Entdrosselung und somit zu einem besseren Wirkungsgrad.