Test: Unterwegs im Opel Ampera-e

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Die Faszination des batterie-elektrischen Fahrens wirkt selbstverständlich auch im Ampera-e: Kraftvoll und geschmeidig geht es von der Ampel weg. In jeder Situation steht wie aus dem Nichts sofort die volle Kraft zur Verfügung. Alles ist leiser als in einem Pkw mit Verbrennungsmotor und vibrationsfrei sowieso. Gelassenheit macht sich breit.

Der Opel bietet zwei Rekuperationsmodi an: In der Normalposition D des Wahlhebels ist die voreingestellte Bremswirkung des E-Motors im Schiebebetrieb moderat. Die Kriechfunktion ist vorhanden, der Wagen rollt also an, sobald man das Bremspedal loslässt. Anders ist es in Position L: Der Ampera-e fährt jetzt im One-Pedal-Drive ähnlich wie ein BMW i3. Die Rekuperation ist so stark, dass im Stadtverkehr selten oder nie aktiv gebremst werden muss. Außerdem kriecht der Opel nicht mehr. Er verzögert bis zum Stillstand. Als weitere Option kann der Fahrer den Hebel links am Lenkrad ziehen – das erinnert an die Retarderbremse bei einem Lkw, denn so lange der Hebel gehalten wird, rekuperiert das Elektroauto vehement.

300 Kilometer Autobahnreichweite bei gemäßigtem Fahrstil

Die Außentemperaturen im Testzeitraum lagen zwischen 15 und 22 Grad. Zum Wohlfühlen. Es musste also weder viel geheizt noch extrem gekühlt werden. Die Klimaautomatik war meistens auf 22 Grad eingestellt, und es wurde grundsätzlich nicht an elektrischen Verbrauchern gegeizt. Zur Reichweite: Bei meistens gemäßigter, nur kurzfristig dynamischer Fahrweise sowie hohem Autobahnanteil lag der Durchschnittsverbrauch bei 20,1 kWh / 100 km, woraus ungefähr 300 Kilometer resultieren.

Ein Wert, der erklärt werden muss. Opel gibt nach WLTP „geschätzte“ 380 km an und einen Verbrauch von 14,5 kWh / 100 km. Diese Zahl entspricht zufällig genau dem Minimalkonsum im Test, der bei einer Überlandfahrt durch die holsteinische Schweiz erzielt wurde. Der Höchstwert von 24,8 kWh / 100 wurde bei per GPS gemessenen 130 km/h (Tacho: 136 km/h), Wind und Regen erhoben. Die Stichprobe in der dichten Rush-hour Hamburgs ergab 16,5 kWh / 100 km. Anmerkung: Der Testwagen war noch mit Winterreifen ausgerüstet.

Insgesamt war die zweiwöchige Testfahrt sehr autobahnlastig, und das lief erstaunlich gut: Der Mischbetrieb aus Tempomat auf 130 km/h (echte 123 km/h), der An- und Abfahrt zur Autobahn sowie diversen verlangsamenden Baustellen ergab ziemlich genau die genannten 300 Kilometer Reichweite sowie den Durchschnittswert von etwa 20 kWh / 100 km. Der Opel Ampera-e hat in der Praxis eine überzeugende Vorstellung abgegeben.