Tongeber soll vor allem Sehbehinderte und Blinde im Verkehr warnen

Toyota: künstliches Motorgeräusch für Elektroautos

In Japan ist der akustische Signalgeber für den Prius III, der rein elektrisch fahren kann, ab September erhältlich. Vor allem für sehbehinderte Fußgänger stellen die bei geringem Tempo fast lautlosen E-Mobile eine Gefahr dar

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 42 Kommentare lesen
1 Bilder
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • ssu
Inhaltsverzeichnis

Toyota City (Japan), 26. August 2010 – Toyota bietet für den aktuellen Prius einen akustischen Signalgeber an, der Fußgänger auf das Auto aufmerksam machen soll, wenn es sich im rein elektrischen Fahrbetrieb befindet. Das System ist ab September 2010 zunächst nur in Japan und nur für die aktuelle dritte Generation des Prius erhältlich. Nach Herstellerangaben kostet die Nachrüstlösung umgerechnet rund 120 Euro, zuzüglich 200 Euro für den Einbau.

Der Prius III ist mit einem Hybridantrieb bestehend aus Benzin- und Elektromotor ausgestattet – abhängig von Lade- und Fahrzustand schaltet der Wagen den Verbrennungsmotor selbsttätig an oder aus. Bei Geschwindigkeiten unter 25 km/h sind elektrisch angetriebene Autos nahezu lautlos unterwegs, was für Irritationen bei anderen Verkehrsteilnehmern sorgen kann. Vor allem für Sehbehinderte, die darauf trainiert sind, Fahrzeuge mit dem Gehör zu orten, können sie zur Gefahr werden.

Geschwindigkeitsabhängiges Geräusch

Das synthetische Motorgeräusch steigt je nach Geschwindigkeit bis auf maximal 55 dB an, um die Entfernung und das Tempo, mit dem sich das elektrische Fahrzeug nähert, erkennbar zu machen. Ein auf der japanischen Website des Autokonzerns verfügbares Video vermittelt einen Eindruck von dem "Motorgeräusch", dessen geschwindigkeitsabhängig varriierender Klang Assoziationen zwischen Elektro-Gepäckkarren der Deutschen Bundesbahn und Science-Fiction-Klassikern wie "Raumschiff Orion" weckt.