Prius' Bruder

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Zum Preis von 78.540 Euro addieren sich beim Mirai keine weiteren Positionen. Die Vollausstattung ist inklusive. Nur die Farbe variiert, außen stehen sechs zur Auswahl, innen zwei. Alternativ kann der Mirai für 1219 Euro im Monat im Full-Service-Leasing bestellt werden. Das Vorserienexemplar hatte im Innenraum noch nicht die finalen Oberflächen. Viele Plastikteile waren lediglich Platzhalter. Dennoch war die Verarbeitung bereits hochwertig, und die Karosserie ist steif. Malus: Die Rückbank ist nicht umklappbar, und der für den Heimatmarkt wichtige Chademo-Ausgang für die Notstromversorgung eines Hauses fehlt in Europa.

Beim Gas geben – hier stimmt der Ausdruck wieder – hört man ein leises Hintergrundrauschen des Kompressors, der Luft in die Brennstoffzelle drückt. Insgesamt reagiert der Toyota direkter und giftiger auf Fahrbefehle als der eher behäbige Hyundai iX35 FCEV, den wir im letzten Sommer gefahren haben.

Den Verbrennungsmotor im Visier

Die Konkurrenz aber ist nicht das SUV von Hyundai. Der Mirai hat die Verbrennungsmotoren im Visier, die turbogeladenen Benzin- und Dieseldirekteinspritzer. Der Vergleich zu batterieelektrischen Fahrzeugen oder Plug-In-Hybriden findet nur im Kopf statt. Sobald man im Auto sitzt, ist das passé, und gerade Menschen, die sich nicht im Geringsten für Technik interessieren, fragen, warum das nicht alle so machen wie Toyota. Wasserstoff in drei Minuten an der bekannten Tankstelle reinpressen, und tschüss, das erklärt sich von selbst.

Die Kritik am System ist bekannt. Für eine flächendeckende Infrastruktur müssen drei bis fünf Milliarden Euro in die Hand genommen werden – unvorstellbar viel Geld für den Einzelnen, wenig im Vergleich zu den 70 Milliarden Euro, die jedes Jahr in Form von Benzin und Dieselkraftstoff in die Pkw-Tanks gefüllt werden.