Land Rover Range Rover: Neuauflage auch mit zwei Plug-in-Hybriden

Mitte nächsten Jahres soll der neue Range Rover zu den Händlern kommen. Zwei PHEV gibt es zum Start, als Elektroauto kommt der massige Geländewagen ab 2024.

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Land Rover Range Rover
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Ehre, wem Ehre gebührt: Land Rover war mit einem luxuriösen Geländewagen schon auf dem Markt, bevor andere Hersteller darüber überhaupt nachgedacht haben. Der Range Rover wurde so zu einem Urgestein dieser Fahrzeuggattung und hat sich bis heute zwei prägende Merkmale bewahrt: Zum einen ist er tatsächlich ein Luxusauto, was sich problemlos in der Preisliste ablesen lässt. Zum anderen kommt er im Gelände weiter als die meisten seiner direkten Konkurrenten. Vollständig ausschöpfen wird diese Fähigkeiten vermutlich kaum ein Kunde, doch zu unterschätzen sind sie deshalb nicht. Nun verrät Land Rover mehr zur nächsten Generation des Range Rover.

Wer sich dieser seitlich oder von vorn nähert, könnte den Modellwechsel leicht mit einer Überarbeitung verwechseln. Viel getan hat sich in diesen Bereichen nicht, sieht man einmal davon ab, dass die Radhäuser etwas weiter nach außen gebogen wurden. Anders sieht das am Heck aus, denn der dunkle Sichelbogen, der horizontal wie vertikal die LED-Leuchteinheiten in sich verbirgt, lässt die Rückpartie völlig verändert erscheinen. Ob dieses Design mehrheitsfähig ist, spielt keine Rolle, denn der Range Rover wendet sich ja nicht an die Massen. Und eigenständig ist es allemal.

Land Rover Range Rover 2022 außen (10 Bilder)

Der neue Range Rover wirkt aus dieser Perspektive wie eine Evolution des Vorgängers.

Gesetzt bleiben üppige Dimensionen, zwei Radstände, große Glasflächen und die zweigeteilte Heckklappe, die nun mit Sound- und Beleuchtungselementen aufgewertet wurde. Erstmals ist die Langversion auch als Siebensitzer zu bekommen. In den USA scheint es nach wie vor eine Reihe von Kunden zu geben, die Notsitze aus dem Laderaum ausklappen wollen. Das klappt ab kommendem Jahr eben auch mit dem neuen Range Rover, von dem bisher noch keiner so genau weiß, wann er bei den Händlern stehen wird. Schon der Mangel an Chips macht einen Marktstart vor Mitte 2022 ziemlich unwahrscheinlich.

Das Armaturenbrett wirkt weniger futuristisch als das Gegenstück im BMW iX. Der Kunde muss sich allerdings auch hier einarbeiten, was mit dem neuen Infotainment schneller gelingen dürfte als noch vor ein paar Jahren bei dieser Marke üblich. Die Zahl der Funktionen, deren Bedienung sich nicht in einem Untermenü verstecken, ist gering. Verarbeitung und Materialauswahl dürften auch anspruchsvolle Kunden zufriedenstellen, es ist kaum anzunehmen, dass Land Rover sich diesbezüglich in diesem Segment eine Blöße gibt.

Land Rover Range Rover 2022 innen (11 Bilder)

Das Armaturenbrett ist nicht ganz so futuristisch gestaltet wie das im BMW iX.

Bei den Motoren betritt Land Rover Neuland, was sich zunächst allerdings nur auf den Lieferanten bezieht. Hier gibt es eine Vereinbarung mit BMW. Das Angebot zum Verkaufsstart besteht aus drei Reihensechszylinder-Dieselmotoren mit 250, 300 und 350 PS, einem V8-Benziner mit 530 PS und zwei Plug-in-Hybride mit Systemleistungen von 440 und 510 PS. Letztere sind für den Hersteller wichtig, denn die Vorgaben beim Flottenverbrauch machen um die Marke Land Rover ja keinen Bogen. Dank der kruden Berechnung des Verbrauchs im WLTP profitieren die Hersteller von jedem verkauften PHEV ganz erheblich.

Zur Ehrenrettung sei allerdings gesagt, dass Land Rover die beiden Plug-in-Hybride nicht als Alibi-Vertreter ins Programm genommen hat. Die Batterie ist mit 38,2 kWh für einen PHEV extrem üppig, und sie wird mit einiger Sicherheit auch DC-ladefähig sein. Und auch an Wechselstrom ist mit mehr als den noch immer weit verbreiteten 3,7 kW an einer Phase zu rechnen. Land Rover versucht also, wie auch Mercedes, die elektrische Nutzung der Plug-in-Hybride möglichst einfach zu machen. Das findet hoffentlich Nachahmer, wenngleich niemand ernsthaft erwarten dürfte, einen deutlich mehr als zwei Tonnen wiegenden Geländewagen mit sensationell geringen Verbrauchswerten bewegen zu können.

Nachgereicht wird ein Benziner mit sechs Zylindern und etwa 400 PS. Erst 2024 folgt ein rein batterieelektrischer Antrieb, der dann beispielsweise dem BMW iX Konkurrenz machen soll. Bis dahin dürfte sich der Markt selbst in dieser Klasse noch erweitern, denn nicht nur bei Mercedes und Audi dürfte ein direkter Gegenspieler zum elektrischen Range Rover längst in Arbeit sein.

(mfz)