"Delivery Day" in Grünheide: Erstes europäisches Tesla-Werk in nimmt Betrieb auf

Nach etwas über zwei Jahren Bauzeit hat Elon Musk heute in Grünheide bei Berlin seine erste Elektroautofabrik in Europa eröffnet.

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Tesla-Werk Grünheide im September 2021

(Bild: Von Michael Wolf, Penig, CC BY-SA 3.0)

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Elon Musk hat heute in Grünheide bei Berlin seine erste Autofabrik in Europa offiziell eröffnet. Zum Auftritt des Konzernchefs gehörte auch die Übergabe der ersten 30 Tesla Model Y an ihre neuen Besitzer. Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck lobten die Milliardeninvestition.

Ostdeutschland profitiert aus Sicht von Bundeskanzler Olaf Scholz von der neuen Autofabrik in Grünheide. "Der Osten ist industriell vorne mit dabei", sagte der SPD-Politiker. Mit Blick auf die vergleichsweise kurze Bauzeit von zwei Jahren sagte Scholz: "Deutschland kann schnell sein." Die Fabrik liegt in der Nähe des Hauptstadtflughafens BER, der 2020 mit neun Jahren Verspätung eröffnet wurde. "Elektromobilität wird die Mobilität der Zukunft prägen", sagte Scholz. Zugleich sprach er sich für internationale Wirtschaftsbeziehungen aus. "Wir brauchen globalen Wettbewerb, keine Deglobalisierung. Das geht schief."

Aus Sicht von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) gibt es rund um den Standort noch viel Arbeit. "Die Infrastruktur von Kita über Wohnen bis Bahnanbindung muss ausgebaut werden", sagte Woidke. "Wir sind hier auf einem guten Weg, haben aber noch eine ordentliche Strecke vor uns." Er sei sicher, dass es gelinge, auch dies gemeinsam zu schultern, sagte er. Die Autofabrik nahe Berlin bringe Tausende neue Arbeitsplätze. "Die Region um Grünheide wird sich verändern."

Woidke sagte, Tesla mache Brandenburg als "Hightech-Standort" bekannter. "Gemeinsam bauen wir an einer neuen Wertschöpfungskette für E-Mobilität, für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Klimaneutralität." Der Grundstoff dafür sei erneuerbare Energie. "Wir müssen und werden sie noch deutlich schneller ausbauen – auch, um unabhängiger von Gas- und Erdöl-Importen zu werden."

Tesla hatte die Anlage mit künftig bis zu 12.000 Mitarbeitern und einem Produktionsziel von 500.000 Autos pro Jahr in etwas über zwei Jahren gebaut. Musk verließ sich dabei zunächst auf vorzeitige Zulassungen des Landes Brandenburg. Erst vor rund zwei Wochen kam die endgültige Genehmigung, als die Fabrik längst fertig war und mit dem Probebetrieb begonnen hatte. Tatsächlich wollte Musk schon Mitte 2021 mit der Produktion beginnen. Das Verfahren verzögerte sich unter anderem, weil Tesla erst im Nachhinein auch eine Batteriefabrik anmeldete. Diese ist noch im Bau. Umweltschützer kritisieren das Projekt unter anderem wegen des Wasserverbrauchs und protestierten zur Eröffnung dagegen.

Produziert wird in Grünheide zunächst das Model Y Performance, ein rund zwei Tonnen schwerer Mittelklassewagen mit einer offiziellen Reichweite von gut 500 Kilometern. Den Einstiegspreis gibt das Unternehmen mit 63.990 Euro an.

(fpi)