Freescale spaltet MRAM-Sparte ab

Unter dem Namen EverSpin Technologies und mit frischem Risikokapital versucht die ehemalige MRAM-Sparte von Motorola beziehungsweise Freescale einen Neustart.

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Für die vor einigen Jahren noch als revolutionäre Hoffnungsträgerin gefeierte MRAM-Technik (Magnetic RAM) haben sich bisher nur wenige wirtschaftlich sinnvolle Spezialanwendungen gefunden, etwa in der Luft- und Raumfahrtelektronik, in Waffensystemen und Industriecomputern. Die Firma Freescale hat als ehemalige Motorola-Halbleitersparte das über viele Jahre angesammelte MRAM-Know-how von Motorola geerbt und gehört zu den wenigen Anbietern von MRAM-Serienprodukten.

Nun unternimmt Freescale einen weiteren Versuch, den schnellen und nichtflüchtigen MRAMs größere Absatzmärkte zu verschaffen: Die MRAM-Forschung wird in die eigenständige Tochterfirma EverSpin Technology ausgelagert, die von Risikokapitalgebern zusätzliche Mittel bekommt. Zu den Venture-Kapitalgebern gehören New Venture Partners, Sigma Partners, Lux Capital, Draper Fisher Jurvetson und Epic Ventures.

Freescale will weiterhin die schon bisher offerierten MRAMs mit 1, 2 und 4 MBit und SRAM-kompatiblem Interface produzieren und in Zusammenarbeit mit EverSpin auch neue Produkte entwickeln.

Um die MRAM-Technik war es in den letzten Jahren recht still geworden, denn offenbar stehen den eigentlich schon seit Jahren erwarteten MRAMs mit wenigstens 256 MBit Kapazität unerwartete technische Hürden im Weg. Im letzten Jahr wurden aber einige neue Ansätze diskutiert, und es scheint nun wieder mehr Bewegung in der MRAM-Szene zu herrschen. Wichtige Mitspieler haben sich aber von der Technik weitgehend abgewendet, darunter IBM: Nach dem Verlust des Forschungspartners Infineon beziehungsweise Qimonda versuchte man auch hier einen neuen Anlauf mit TDK, der aber möglicherweise in eine etwas andere Richtung geht. (ciw)