Freitag: Aufsichtsbehörde hat Fragen zu ChatGPT, Celsius-Gründer verhaftet

FTC befragt OpenAI wegen KI-Irreführung + Betrugsvorwürfe gegen Celsius + Apple gegen Threads-Fake + Fake-Anzeigen bei Facebook + Mobilfunk-Fusionen restriktiv

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Symbolische Darstellung von KI anhand menschlichen Kopfes; Freitag: KI-Untersuchung, Krypto-Betrug, Abo-Fallen, Mobilfunk-Fusionen & Fake-Anzeigen

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

OpenAI muss als ChatGPT-Betreiber umfangreiche Fragen der US-Aufsichtsbehörde FTC ausführlich beantworten. Diese will etwa wissen, wie die Firma Irreführung durch den KI-Chatbot bekämpft. Doch es geht auch um Datenschutz der Nutzer. Derweil soll der insolvente Krypto-Finanzdienst Celsius nach der Einigung mit Aufsichtsbehörden 4,7 Milliarden US-Dollar zahlen. Der frühere Chef und Gründer sowie einer seiner führenden Mitarbeiter wurden bereits verhaftet, ihnen drohen Jahrzehnte im Gefängnis. Ohne das Eingreifen von Behörden geht Apple gegen Fake-Apps vor. Eine App, die mit dem Wort "Threads" Hunderttausende in die Irre führte, fliegt aus Apples App Store. Mit ihr gleich die ganze Firma – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

ChatGPT-Betreiber OpenAI muss sich einer Untersuchung der US-Wettbewerbsbehörde FTC stellen. Die Behörde hat dem Unternehmen 20 Seiten an Fragen übermittelt, die es ausführlich beantworten muss. Das heißeste Eisen: Was unternimmt OpenAI gegen üble Nachrede über echte Personen seitens seiner Sprachmodelle wie ChatGPT? Die FTC möchte beispielsweise wissen, welche Beschwerden OpenAI erhalten hat und wie es sie bearbeitet. Dabei soll OpenAI auch offenlegen, ob es bei der Verarbeitung und Ausgabe personenbezogener Informationen zwischen Personen von öffentlichem Interesse und sonstigen Personen unterscheidet: US-Behörde untersucht OpenAI, weil ChatGPT Menschen verleumdet.

Eine andere Untersuchung der US-Aufsichtsbehörden hat dazu geführt, dass der Mitgründer und ehemalige Chef des Krypto-Finanzdienstes Celsius, Alex Mashinsky, in den USA verhaftet worden ist. Zuvor hatten verschiedene Aufsichtsbehörden sowohl ihn als auch seine seit Anfang dieses Jahres insolvente Firma des Betruges angeklagt. Zudem wurde mit Roni Cohen-Pavon ein früherer Celsius-Manager verhaftet. Sowohl Mashinsky als auch Cohen-Pavon wird vorgeworfen, den Kurs der eigenen Kryptowährung manipuliert zu haben, um ihre eigenen Bestände zu höheren Preise verkaufen zu können. Ihnen drohen lange Haftstrafen: Celsius-Gründer Alex Mashinsky nach Betrugsvorwürfen verhaftet.

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Apple ergreift Maßnahmen gegen die Trittbrettfahrer-App "Threads for Insta": Die Software kann über den App Store nicht mehr installiert werden. "Threads for Insta" stürmte im Windschatten des Hypes um den neuen Instagram-Dienst Threads an die Spitze der iPhone-Charts mehrerer europäischer Länder. Enthalten war aber nicht die Twitter-Alternative Threads, sondern ein Content- und Hashtag-Generierer. Beim ersten Aufruf versucht das Programm dem Nutzer unmittelbar ein Abonnement zu verkaufen, das drei Euro pro Woche kostet. Um die Abschlussrate zu erhöhen, werden übliche Tricks von Abofallen genutzt. Doch jetzt ist Schluss, denn Apple stoppt Abo-Nepp: "Threads for Insta" fliegt aus App Store.

Der Virologe Hendrik Streeck, der mit der Corona-Pandemie einem größeren Publikum bekannt wurde, hat einen juristischen Sieg im Kampf gegen Fake-Anzeigen errungen. Das Landgericht Bonn hat in einem Eilverfahren dem Facebook-Mutterkonzern Meta aufgetragen, unautorisierte Reklame mit Namen oder Konterfei des Mediziners auf entsprechenden Hinweis hin zu löschen. Das US-Unternehmen muss zudem proaktiv dafür sorgen, dass weitere Anzeigen gleicher Art erst gar nicht auf der Plattform veröffentlicht werden. Streeck hatte sich durch einschlägige Werbung in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt gesehen, was die Richter genauso einschätzten: Virologe Streeck setzt durch, dass Facebook Fake-Anzeigen löschen und stoppen muss.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) stellt sich bei der Wettbewerbsregulierung im Telecom-Markt auf die Seite der EU-Kommission: Diese wollte die dereinst geplante Übernahme der britischen Telefónica-Tochter O2 durch Hutchison 3G UK (Three) verhindern, doch das Gericht der Europäischen Union (EuG) befand das Fusionsverbot für rechtswidrig. Nun aber hebt der EuGH diese Entscheidung des ungeordneten Gerichts auf. Das ist eine späte Genugtuung für EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Sie möchte verhindern, dass die Zahl der Mobilfunknetzbetreiber in einem Mitgliedsstaat durch Übernahmen unter drei oder vier sinkt: EuGH gibt restriktiver Fusionspolitik im Mobilfunkmarkt Aufwind.

Auch noch wichtig:

(fds)