Motorola schafft es in die schwarzen Zahlen

Das verlustreiche Handygeschäft des US-Telecomausrüsters blieb allerdings auf Talfahrt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 9 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Der kriselnde Mobilfunk-Ausrüster Motorola hat sich im zweiten Quartal ganz knapp aus den roten Zahlen gerettet. Das verlustreiche Handygeschäft blieb allerdings auf Talfahrt. Der Nettogewinn lag bei vier Millionen US-Dollar nach einem Verlust von 28 Millionen ein Jahr zuvor. Der Umsatz fiel im zweiten Quartal um gut sieben Prozent auf 8,084 Milliarden Dollar nach 8,732 Milliarden US-Dollar im gleichen Quartal des Vorjahrs.. Im Gesamtjahr soll der Gewinn je Aktie im fortgeführten Geschäft knapp im Plus liegen, hieß es.

Im schwer angeschlagenen Handygeschäft fiel der Umsatz weiter, in diesem Quartal im Vergleich zum Vorjahr um geschlagene 22 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar. Der operative Verlust der Sparte erhöhte sich nochmals um vier Prozent von 332 Millionen auf 346 Millionen Dollar. Mit 28,1 Millionen verkauften Handys konnte Motorola aber überraschend noch einmal seine Position als inzwischen nur noch drittgrößter Hersteller hinter Nokia und Samsung verteidigen.

Mit dem Bereich "Home and Networks Mobility" konnte Motorola den Umsatz um 7 Prozent auf 2,7 Milliarden US-Dollar steigern. Der operative Gewinn lag bei 245 Millionen US-Dollar, eine Steigerung um 28 Prozent im Jahresvergleich. Der Umsatz der Sparte "Enterprise Mobility Solutions" kletterte um 6 Prozent auf 2 Milliarden US-Dollar, der operative Gewinn um 24 Prozent auf 377 Millionen US-Dollar.

Motorola bereitet derzeit eine grundlegende Umgestaltung des Konzerns vor, die angeschlagene Handysparte soll in eine eigene Firma ausgelagert werden, die ebenfalls an der Börse notiert wird. Neben der Handy-Sparte betreibt Motorola profitable Geschäfte unter anderem mit TV-Settop-Boxen sowie Mobilfunknetzen und Kommunikationstechnik für Firmen und Behörden (TETRA); aber auch den Bereich "Home and Networks Mobility" will der Konzern möglicherweise umgestalten. Laut US-Medien soll sich ein künftiger Geschäftsbereich um Settop-Boxen für Kabelanschlüsse und andere Geräte für Digitalvideo übers Internet kümmern, ein zweiter um herkömmliche Ausrüstung für Mobilfunk-Infrastruktur und ein dritter um die Weiterentwicklung von Techniken für mobile Kommunikation wie WiMax und LTE.

Umsatz- und Gewinnentwicklung
bei Motorola in US-Dollar
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
1/00 8.450 Mio. 514 Mio.
2/00 8.800 Mio. 449 Mio.
3/00 9.493 Mio. 598 Mio.
4/00 10.060 Mio. 335 Mio.
1/01 7.752 Mio. -533 Mio.
2/01 7.500 Mio. -759 Mio.
3/01 7.410 Mio. -1.400 Mio.
4/01 7.320 Mio. -1.240 Mio.
1/02 6.181 Mio. -184 Mio.
2/02 6.700 Mio. -2.300 Mio.
3/02 6.370 Mio. 111 Mio.
4/02 7.546 Mio. 174 Mio.
1/03 6.043 Mio. 169 Mio.
2/03 6.163 Mio. 119 Mio.
3/03 6.830 Mio. 116 Mio.
4/03 8.023 Mio. 489 Mio.
1/04 8.561 Mio. 609 Mio.
2/04 8.700 Mio. -203 Mio.
3/04 8.624 Mio. 479 Mio.
4/04 8.840 Mio. 654 Mio.
1/05 8.160 Mio. (*) 692 Mio.
2/05 8.825 Mio. 933 Mio.
3/05 9.420 Mio. 1.750 Mio.
4/05 10.430 Mio. 1.202 Mio.
1/06 10.013 Mio. 686 Mio.
2/06 10.880 Mio. 1.380 Mio.
3/06 10.603 Mio. 968 Mio.
4/06 11.792 Mio. 624 Mio.
1/07 9.433 Mio. -181 Mio.
2/07 8.732 Mio. -28 Mio.
3/07 8.811 Mio. 60 Mio.
4/07 9.650 Mio. 100 Mio.
1/08 7.448 Mio. -194 Mio.
2/08 8.082 Mio. 4 Mio.
(*) Nach Abspaltung der Halbleiter-Sparte

(jk)