Verkehrsminister: industriepolitische Gründe für E-Fuels und Verbrennungsmotoren
Bundesverkehrsminister Volker Wissing warnt vor den industriepolitischen Folgen eines vollständigen Abbruchs der Technologie des Verbrennungsmotors.
- dpa
Bundesverkehrsminister Volker Wissing warnt vor dem vollständigen Aus des Verbrennungsmotors. In der Debatte um die Nutzung von synthetischen Kraftstoffen gehe es nicht nur um die längerfristige Verfügbarkeit von E-Fuels beim Verbrennungsmotor, sagte der FDP-Politiker. "Es geht auch um die Frage, behalten wir das Know-how über eine Technologie in Deutschland, die wir heute mit am besten beherrschen in der Welt. Oder brechen wir die Entwicklung dieser Technologie einfach ab. Deswegen ist das auch eine industriepolitische Frage", sagte der Verkehrsminister.
"Können uns nicht erlauben, auf sie zu verzichten"
"Wir brauchen die synthetischen Kraftstoffe", betonte Wissing. "Wir können uns gar nicht erlauben, auf sie zu verzichten." Das gelte für den Flugverkehr, für die Seeschifffahrt und die Bestandsflotte, weil es für diese keine Alternative gebe als synthetische Kraftstoffe. "Und natürlich kann man sie auch dauerhaft für den Verbrennungsmotor nutzen, ohne das Klima zu gefährden." Darüber führe die Bundesregierung derzeit Gespräche mit der EU-Kommission.
Was bisher geschah
Entscheidung über Verbrenner-Aus wird verschoben
Die EU-Abstimmung über das geplante Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 war in der vergangenen Woche wegen Nachforderungen Deutschlands verschoben worden. Wissing hatte gesagt, Deutschland könne einem solchen pauschalen Verbrenner-Aus zum derzeitigen Zeitpunkt nicht zustimmen. Die EU-Kommission müsse einen Vorschlag unterbreiten, wie klimaneutrale, synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, nach 2035 in Verbrennungsmotoren eingesetzt werden können.
Meinung zum Thema
Kommentar: Das Verbrenner-Aus ab 2035 ist mutlos
(fpi)