VIA setzt wie fast alle Chipsatz-Hersteller auf SPI-Flash
Nach den PC-Chipsatz-Herstellern ATI, Intel und SiS kündigt auch VIA eine SPI-Schnittstelle für kommende Southbridges an.
Seit Ende der 90er-Jahre binden Chipsätze für PC-Mainboards den Flash-EEPROM-Chip für den BIOS-Code über das so genannten Low-Pincount-Interface (LPC) an. Mit der vorletzten Chipsatz-Generation hat Intel den Umstieg von LPC auf das ursprünglich für Mikrocontroller entwickelte Serial Peripheral Interface (SPI) eingeläutet; NOR-Flash-Chips mit SPI und bis zu 16 MBit Kapazität für BIOS-Code (und Zusatz-Funktionen) sind von zahlreichen einschlägigen Anbietern zu bekommen und bereits auf Serien-Mainboards im Einsatz.
Der taiwanische Chipsatz-Hersteller VIA will nun ebenfalls alle seine kommenden Southbridges mit SPI ausstatten; den Anfang soll die VT8237S machen. Diese Southbridge ist offenbar eine Nachfolgerin der 2003 eingeführten VT8237R, die eigentlich von der lange verzögerten VT8251 hätte abgelöst werden sollen. Die SATA-II- und HD-Audio-taugliche VT8251, die sich bereits Spottnamen wie "VIA Stealth Southbridge" und "Codename Bielefeld" eingehandelt hat, ist zwar auf der VIA-Webseite aufgeführt, war aber nur zwischenzeitlich auf wenigen Mainboards im Einsatz. Stattdessen sind nun häufiger die VT8237R Plus oder die HD-Audio-taugliche VT8237A zu finden, die aber lediglich zwei SATA-I-Ports bieten. Die Chipsatz-Konkurrenten sind zwischenzeitlich bei bis zu sechs NCQ-tauglichen SATA-II-(AHCI-)Ports angelangt, die über mehrere unabhängige DMA-Engines und RAID-5-Betriebsmodi verfügen.
Laut VIA soll SPI unter anderem den Vorteil bringen, dass man mit Flash-Speicher-Programmiergeräten notfalls auch bei fest eingelöteten Speicherchips ein BIOS-Update vornehmen kann; einige Mainboards mit SPI-Flashes bieten dazu eine Pfostensteckerleiste. VIA verweist auf den Flash-Geräte-Hersteller Dediprog, der auch ein Gerät mit Kontaktzange anbietet, die SPI-Chips im SO8-Gehäuse direkt kontaktiert.
Außer Intel und VIA erwähnen auch die Chipsatz-Hersteller ATI (bei der angekündigten SB600) sowie SiS (bei der kommenden SiS968) explizit die SPI-Ports ihrer nächsten Chipsatz-Generationen; bei Nvidia sind zu dem Thema bisher keine Informationen zu finden. (ciw)