9-Euro-Ticket: Wo es gilt und wie Sie passende (Urlaubs-)Verbindungen finden

Seite 2: Passende Verbindungen suchen

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Wollen Sie eine Fahrt mit dem 9-Euro-Ticket planen, bieten sich die Werkzeuge der Deutschen Bahn an. So können dafür die App (DB Navigator für Android und DB Navigator für iOS) oder die Webseite der Deutschen Bahn nutzen. Die Datenbasis ist identisch und umfasst nahezu das gesamte deutsche ÖPNV-Angebot in Form von Bus und Bahn – auch das von Mitbewerbern.

Setzen Sie auf bahn.de oder im DB Navigator den Haken bei "Nur Nahverkehr", werden viele nicht infrage kommende Verbindungen herausgefiltert. Eine Garantie, dass das 9-Euro-Ticket in den verbliebenen Treffern gültig ist, ist das aber nicht.

Zunächst sollten Sie einen Haken bei "Nur Nahverkehr" setzen. Damit berücksichtigt die Verbindungssuche keine Busse und Bahnen, die eine Fernverkehrsfahrkarte voraussetzen und somit für das 9-Euro-Ticket ausscheiden. Auf eine wichtige Ausnahme kommen wir später zu sprechen. Anschließend geben Sie einfach Start- und Zielort – beides kann eine Haltestelle oder Adresse sein – sowie den Zeitpunkt der Fahrt an. Letzterer ist wichtig, da eine Verbindung nicht zwangsläufig täglich angeboten wird. Hinzu kommt, dass am 12. Juni 2022 der sogenannte kleine Fahrplanwechsel erfolgt. Durch diesen können sich Verbindungen ändern.

Der DB Navigator ist allerdings nur zum Suchen einer einzelnen Verbindung geeignet. Wollen Sie das 9-Euro-Ticket jedoch für zahlreiche Fahrten nutzen, lohnt sich unter Umständen eine Historie-Funktion. Eine solche bietet die Interrail-App (Eurail/Interrail Rail Planner für Android und Eurail/Interrail Rail Planner für iOS). Hier können Sie Fahrten dauerhaft bestimmten Trips zuordnen. Zusätzlich gibt es eine aufbereitete Karte der befahrenen Strecken sowie passende Statistiken.

Der Clou ist aber, dass die Interrail-App dank Offline-Fahrplandaten auch ohne Netzverbindung funktioniert. In Regionen mit löchrigem Mobilfunknetz ist das ein großer Vorteil gegenüber zahlreichen anderen Fahrplan-Apps. Achten Sie aber darauf, dass die Auskünfte im Offline-Betrieb auch aktuell sind. Zudem sollten Sie sicherstellen, dass die gesuchte Verbindung sich für das 9-Euro-Ticket eignet. Denn die App behandelt Fernverkehrsverbindungen bevorzugt und bietet keine Option, die Treffer auf Nahverkehrsverbindungen zu beschränken.

Wollen Sie das Ziel lieber mit dem Finger auf der Landkarte suchen, bieten sich dafür Apple Maps und Google Maps an. Diese Kartendienste bieten neben der üblichen Karten- auch eine Satellitenansicht, mit der sich sehenswerte Altstädte, Parks und andere touristische Ziele entdecken lassen. Die passende Verbindung dorthin finden Sie auf Knopfdruck über die Routenfunktion.

Den Ausflug nach Sylt können Sie mit Google Maps und anderen Kartendiensten planen. Der Vorteil: Sie können sich von Tür zu Tür navigieren lassen. Der Nachteil: Fernverkehrszüge werden bei der Verbindungssuche bevorzugt.

Der wichtigste Vorteil gegenüber dem DB Navigator ist die Navigationsfunktion. Apple Maps und Google Maps bringen Sie auch in Ihnen unbekannten Regionen schnell und sicher zur Haltestelle oder zum Bahnhof. Allerdings fehlt beiden Kartendiensten eine wichtige Funktion: Sie können die Verbindungssuche nicht auf den Nahverkehr beschränken. Achten Sie deshalb penibelst darauf, dass nur solche Verkehrsmittel enthalten sind, in denen die günstige Fahrkarte anerkannt wird. Außerdem sollten Sie sich im Zweifelsfall vergewissern, dass die Fahrplandaten aktuell sind.

Möchten Sie in erster Linie herausfinden, welche Orte überhaupt per Schiene zu erreichen sind, bietet sich Openrailwaymap an. Der Dienst unterscheidet Strecken anhand verschiedener Kriterien, nennt Bahnhöfe und Haltepunkte, Strecken- und Liniennummern. Der größte Vorteil: Interessieren Sie sich vorwiegend für sehenswerte Eisenbahnstrecken, werden Sie hier schnell fündig. Allerdings enthält Openrailwaymap weder Routenplanung noch Fahrplandaten.

Auch Streckennetzpläne – auch als Netzspinnen bezeichnet – helfen bei der Planung. Derartige Streckenpläne für die Eisenbahn bietet die Deutsche Bahn getrennt nach Bundesländern. Sie enthalten auch Strecken, die Mitbewerber bedienen. Pläne, die Busse und Straßenbahnen – oder Stadt- und U-Bahn – berücksichtigen, bieten die entsprechenden Verkehrsverbünde an.