9-Euro-Ticket: Wo es gilt und wie Sie passende (Urlaubs-)Verbindungen finden

Seite 5: Wie Sie überfüllte Züge vermeiden

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Gänzlich unumstritten ist das 9-Euro-Ticket nicht. Denn während Experten mit deutlich mehr Fahrgästen als üblich rechnen, steigt die Kapazität im ÖPNV nicht oder nur in einem (zu) geringen Umfang. Schließlich soll der reduzierte Preis nicht Autopendler in Bus und Bahn locken. Auch die Zahl touristischer Fahrten wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit spürbar steigen – die Diskussion rund um Sylt steht exemplarisch für die Befürchtungen.

Um überfüllte Züge zu meiden, sollten Sie ein paar grundsätzliche Punkte beherzigen. Während typische Pendlerverbindungen wochentags eher morgens und nachmittags gut ausgelastet sein dürften und sich hier deshalb eher Fahrten am Wochenende anbieten, sieht es bei eher touristisch geprägten Routen anders aus. Am Dienstagmorgen wird der Zug vermutlich leerer als am Samstag sein. Ebenso sollte Sie versuchen, so früh wie möglich aufzubrechen. Nicht jeder möchte vor dem Morgengrauen in den Zug steigen. Und im Zweifelsfall haben Sie einen Puffer, falls Sie aufgrund von Überfüllung auf den nächsten Zug warten müssen.

Google Maps bietet in den Apps eine Auslastungsprognose für den ÖPNV. Die Aussagekraft ist aber eher vage.

Eine Echtzeitauslastung, die zuverlässig vor überfüllten Verbindungen schützen würde, gibt es nicht. Zwar informiert die Deutsche Bahn auf ihrer Webseite und im DB Navigator über die erwartete Auslastung der angezeigten Verbindungen, schränkt dies aber auf Fernverkehrszüge ein.

Google Maps bietet eine derartige Prognose, die aber auf die App-Versionen des Dienstes beschränkt und gut versteckt ist. Denn die Anzeige ist nicht in der Verbindungsansicht zu finden. Stattdessen müssen Sie den Startbahnhof oder die Starthaltestelle anklicken. Damit rufen Sie die Übersicht der nächsten Abfahrten mitsamt der erwarteten Auslastung auf. Wie aktuell diese Daten sind, ist nicht bekannt. Die Erfahrung zeigt aber, dass es eine sehr grobe Schätzung ist, die vor allem auf typischen Pendlerstrecken nicht viel mit der Realität gemeinsam hat.