Mehr Dampf fürs Funknetz

Seite 5: Flüstertüten

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Daneben besteht die Möglichkeit, die Antennen zu nutzen, um mit Hilfe des räumlichen Vielfachzugriffs MIMO (Multiple Input Multiple Output) mehrere räumlich getrennte Signale gleichzeitig zu senden. Dadurch lässt sich die Datenrate drastisch erhöhen. Die Signale können dabei zu einem (Single-User MIMO) oder zu mehreren Endgeräten (Multi-User MIMO) gesendet werden. Release 8 spezifiziert bis zu vier Sendeantennen an der Basisstation, mit denen im räumlichen Vielfachzugriff bis zu vier Mobilfunksignale zu einem einzelnen Endgerät gesendet werden können.

Anders als LTE Release 8 nutzt Release 10 die MIMO-Technik aber auch im Uplink, also vom Teilnehmer zur Basisstation. Künftige Endgeräte wie Mobilfunk-Router oder Laptops können also mit bis zu vier LTE-Sendeantennen ausgestattet werden und bis zu vier Datenströme gleichzeitig senden, während aktuelle LTE-Geräte mit nur einer Antenne lediglich einen Stream senden.

Das technische Potenzial dieses Verfahrens zeigte Ericsson auf dem Mobile World Congress 2010 in Barcelona. Damals gelang dem Netzwerkzulieferer weltweit erstmals eine Übertragungsgeschwindigkeit von 1 GBit/s über LTE. Entsprechend spezifiziert Release 10 nun Basisstationen mit bis zu acht Sendeantennen. Damit lassen sich bis zu acht Datenströme (spatial Streams) gleichzeitig senden.

Vorausgesetzt, die Funkbedingungen erlauben diese Betriebsmodi, verdoppelt LTE Release 10 also die Spitzendatenrate auf der Downstream-Strecke und vervierfacht sie auf der Upstream-Strecke. Die Trägerbündelung und die erweiterten MIMO-Konzepte verhelfen LTE dazu, 1 GBit/s im Downlink und 500 MBit/s im Uplink zu übertragen.