Mehr Dampf fürs Funknetz

Seite 7: Funk-Stellvertreter

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Relay und Basisstation kommunizieren ebenfalls per LTE miteinander. Dabei lassen sich zwei Arten unterscheiden: Outband-Relaying und Inband-Relaying.

Das Inband-Relay kommuniziert mit der Basisstation über den gleichen Träger wie mit Endgeräten. Dabei verhindert ein Zeitmultiplexverfahren wechselseitige Störungen. Deshalb schaltet das Relay ständig zwischen Sende- und Empfangsbetrieb hin und her – zuerst empfängt es auf der Abwärtsstrecke Daten von der Basisstation und dann sendet es diese zum Endgerät weiter. Ebenso alternierend arbeitet es auf der Aufwärtsstrecke.

Das Zeitmultiplexverfahren zog einige Modifikationen des LTE-Funkstandards nach sich, die allerdings nur Basis- und Relay-Stationen betreffen. Zum Beispiel müssen Kontrolldaten auf einem eigenen Kanal gesendet und Schutzzeiten zum Umschalten zwischen dem Sende- und Empfangsbetrieb eingehalten werden.

Wenn eine Basisstation mit der Relay-Station über einen separaten Träger kommuniziert, spricht man vom Outband-Relaying. Die Relay-Station benutzt dann einen weiteren Träger zur Kommunikation mit den Endgeräten. Unterschiedliche Frequenzen auf den beiden Übertragungsstrecken verhindern wechselseitige Störungen. Außerdem sind die Übertragungen voneinander unabhängig und das Relay sendet und empfängt gleichzeitig. Wegen der doppelten Ausstrahlung ist die Latenz aber auch bei diesem Verfahren leicht erhöht gegenüber der Relay-losen Übertragung. Ein Vorteil dieses Ansatzes ist jedoch, dass der LTE-Funkstandard beim Outband-Relaying zwischen Basis- und Relay-Stationen unverändert eingesetzt werden kann.